Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Nach der RÜCKKEHR DER ORKS treffen wir im vorliegenden DER SCHWUR DER ORKS¸ auf altbekannte Helden wieder. Balbok und Rammar¸ die beiden Super-Orks haben sich mit ihren Abenteuern auf 536 Seiten Papier pressen lassen. Dabei können die beiden¸ mit all ihrem Gold und ihren Edelsteinen seit einem Jahr ihr Leben in Saus und Braus verbringen. Blutbier¸ Orkweiber und Gröhlen statt Wein¸ Weib und Gesang. Aber der Friedliebenste kann nicht in Ruhe leben¸ wenn es der Autor nicht will. Und schon ist unser entmachteter Häuptling wieder voll dabei. (Das voll kann man wörtlich nehmen.) Ausgerechnet in der Modermark wird ein Mensch gefangen genommen. Der Kriegstrupp um Kursa hält eine Überraschung für die Brüder bereit. Das zappelnde bisschen Elend in den gar feinfühligen Händen unserer zartbesaiteten Orks gibt sich als Botschafter zu erkennen. Orkjäger und neuer Elfenkönig¸ der Mensch Corwyn und seine Frau Königin Alannah bitten die Kumpels aus dem Moderwald um Hilfe. Dabei vergessen sie nicht die gute Zusammenarbeit zu erwähnen¸ die Orks und Elfen hatten. Das stinkt unseren Freunden gewaltig. Jetzt stehen sie da¸ wie die lieben Jungs von nebenan und nicht wie die bösen¸ brutalen und menschenfressenden Monstren¸ wie sie sich selbst gern sehen. Statt den Boten in den Kochtopf zu werfen¸ schleppen sie ihn mit in die Hauptstadt des Königspaares. Denn nur das Menschlein ist in der Lage an den Kontrollen die richtigen Losungen zu nennen. Kaum sind sie angekommen¸ klärt sie Corwyn auf¸ warum¸ weshalb¸ weswegen... Es dauert nicht lange und Balbok und Rammar sind unterwegs in die Küstenstadt Kal Anar. Aber allein ist es doch recht langweilig. So finden sich in ihrer Begleitung ein paar illustre Gesellen. Andernorts vielleicht als Schwerverbrecher und Schlagetot bezeichnet. Vor allem ihr Intimfeind Hutzelbart¸ der Zwerg Orthmar von Bruchstein¸ ist mit von der Partie. Alles geht erst mal gut¸ naja¸ bis auf die kleinen Streitigkeiten untereinander. Aber je näher sie der Küstenstadt kommen¸ um das Böse dort herauszufordern und zu besiegen¸ desto unheimlicher wird es. Während unsere Helden von einer Falle in den nächsten Fettnapf stapfen¸ und anders herum¸ treffen sie auf Totenheere und Basilisken und andere Gegner¸ die ihnen das Leben schwer machen.
Michael Peinkofers Orkgeschichten sind wie ein Mensch-Ärger-Dich-Nicht Spiel. Alle Punkte sind vorgegeben¸ das Ziel klar erkannt und lediglich der Würfel¸ das Glück und der Zufall geben vor¸ wie schnell man ankommt. Bei Michael Peinkofer wird aus dem Abenteuer eine lockere Unterhaltung¸ mit vielen Dingen¸ die mich an andere grosse Autoren erinnern. Eindeutig ist jedoch der Einfluss von J. R. R. Tolkien. Der Unterhaltungswert des Buches ist enorm. Angefangen von der humorigen Handlung über die ork'schen Rezepte bis hin zum Ork-Deutschen-Duden.