Der schwarze Mann
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Hat man zuerst den Verdacht¸ dass der junge Journalist Alceste Boursault¸ der die Tochter eines Bankiers heiraten will¸ nur mit seinen eigenen Visionen gestraft¸ erscheint der Schwarze Mann an anderer Stelle wirklich. Dabei ist die schreckliche Person doch nur eine Ausgeburt der schriftstellerischen Phantasie von Arthur de Grézieux. Dieser wird durch die Geschichte in der Zeitung plötzlich berühmt. Aber plötzlich taucht der Schwarze Mann wirklich auf und dient einem aufstrebenden Politiker für seine üblen Machenschaften¸ an die Macht zu kommen. Der Schwarze Mann ermordet plötzlich ohne erkennbares Motiv Frauen¸ die durch die Pariser Gassen ziehen¸ Journalisten¸ und andere Personen ohne erkennbares System.
Kommissar Vautrin versucht dem zügellosen Mörder auf die Spur zu kommen und ahnt nicht¸ in wessen Hände er spielt. Vielleicht sind die Strippenzieher dieser Mordserie vielleicht auch nur Marionetten?
Die Erzählung ist so gut¸ dass sie in einem meiner nächsten Rollenspiele die ich ausarbeiten werde¸ eine Rolle spielen wird. Die Trilogie¸ die innerhalb der Ehapa Comic Collection unter der Reihe All in One läuft¸ las ich in einem Zug in einem zug durch. Dabei überzeugte vor allem der für die Farben zuständige Benoît Bekaert. Seine düstere Stimmung traf nicht nur die Seelenzustände der einzelnen Handlungsträger¸ sondern hatte auch einen leicht morbiden Charme¸ der die Stadt und das Bürgertum innehatte. Mit den drei Originalbänden Overture ¸ Opfer und Schach wurde ein geschlossenes Werk vorgestellt.
Wer kennt nicht das Spiel¸ wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? Die Antwort war immer: Niemand. Aber ist dem nicht so¸ in diesem Comic? Hat wirklich niemand Angst vor ihm? Die beteiligten Personen im Comic sicherlich. Gleichzeitig wird auch mit dem Leser und seinen Gefühlen¸ indem er die undefinierte Furcht zu spüren bekommt¸ gespielt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355