Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der machtgierige Drachenkönig herrscht mit der Macht des Drachenrings über ein riesiges Königreich. Der Ring verleiht ihm eine übermässige Macht¸ die scheinbar niemand brechen kann. Durch erbarmungslose Kriege vergrössert er sein Reich¸ nimmt jedem König den Treueid ab¸ um sie doch zu vernichten und lässt gerade mal den Thronerben als Statthalter an der Macht¸ aber unter seinen Fittichen. Endlich ist auch sein ärgster Rivale¸ König Karl¸ besiegt¸ dessen Sohn Viktor sich zu den Rebellen gegen den König anschliesst. Da findet er im Wald ein verwaistes Baby¸ ein Mädchen. Er nimmt sie mit auf sein Schloss¸ tauft es auf den Namen Selvaggia und zieht es zusammen mit seiner Tochter Prinzessin Desideria auf. Die beiden sollen wie Schwestern aufwachsen¸ da die Mutter Desideria verstorben ist. Die freundliche¸ gutmütige und sanftmütige Desideria ist das liebenswerte Mädchen¸ welches jede Mutter gern hätte. Dahingegen entwickelt sich Selvaggia zu einem verzogenen¸ boshaften Kind. Ein Kind nach des Königs Geschmack¸ denn sie weiss genau was sie will¸ ist besser als die leibliche Tochter und setzt sich durch. Vor allem scheint sie kein weiches Herz zu besitzen. Mit ihre Streichen und Zaubertricks spielt sie ihr übel mit und erreicht¸ dass immer die Schwester bestraft wird. Desideria ist also das Mädchen das unter der bösen Stiefschwester zu leiden hat¸ ein Motiv¸ das in vielen Märchen vorkommt. Man denke nur an Aschenputtel. Als beide Mädchen zu jungen Frauen heranreifen¸ intrigiert Selvaggia weiterhin gegen Desideria. Ihr einfaches Ziel ist sehr profan¸ die Macht im Königreich übernehmen. Ihr ist jedes Mittel Recht¸ Desideria um ihr Erbe des Throns zu bringen. Mit dem königlichen Ring des Drachen will sie ihren wahren Vater und ihr Volk befreien¸ die von der Seefee vor langer Zeit in Wölfe verwandelt wurden.Dem Drachenkönig wurde einst geweissagt¸ sein Reich werde er an einen jungen Rebellen verlieren. Aus diesem Grund lässt er jeden Rebellen gnadenlos verfolgen. Gleichzeitig sorgt er sich um seine Nachfolge und will Desideria standesgemäss verheiraten¸ natürlich nur nach politischen Gesichtsgründen¸ doch die Tochter möchte sich ganz altmodisch verlieben. Zu diesem Zweck lässt er die Prinzen aus allen Reichen¸ die er unterdrückt¸ anreisen¸ Desideria soll sich einen aussuchen und gut ist. Der alte König hält damit an seinem Plan fest¸ sein eigen Fleisch und Blut zur Königin zu machen¸ auch wenn Desideria noch Einiges lernen muss. Aber Desideria mag nicht¸ denn sie hat sich ausgerechnet in den Rebellen Viktor verliebt. Selvaggia erkennt ihre Chance und hofft so¸ auf den Thron zu gelangen.
Der Ring des Drachen ist zwar ein nettes und farbenfrohes Kindermärchen¸ glänzt durch einfach gestaltete Charaktere und eine sehr einfache und leicht durchschaubare Handlung. Die hohe Altersfreigabe ist einfach nur falsch¸ da auch Grundschulkinder Fernseh‘ gucken und dort weitaus mehr Gewalt sehen¸ als in diesem Spielfilm geboten wird. Die weibliche Heldin im Vordergrund der Handlung und des Titelbildes spricht hauptsächlich das weibliche jugendliche Publikum an.