Der Raumvermesser
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
ARZAK soll auf dem verwüsteten Planeten Tassili¸ auf dem noch einige Menschen sowie wenige Überlebende der ursprünglichen¸ von ihnen besiegten Bewohner ausharren¸ für Ordnung sorgen. Moebius erzählt er die Geschichte von Arzak¸ auch Arzach genannt¸ und seinem farblosen Flugtier¸ einem Pterodelphus. Zuerst trifft er auf Kopfjäger¸ die einen Werg gefangen nahmen und seinen Kopf wollten. Irgendein Mann aus Redmont zahlt 1000 Credits für jeden Kopf. Er kann die vier Verbrecher stellen¸ hat danach jedoch seine Probleme. Bei einem Flugmanöver wird sein Tier-Maschine-Flugkörper verletzt bzw. beschädigt. Arzak muss seinen Vogel in der Wüste zurücklassen¸ weil er die Mischform auf Flugtier und Maschine nicht heilen und reparieren kann. In der Wüste wird er von einer Überzahl von Miesmardern überfallen¸ verletzt - und ist so zum Tode verurteilt. Aber Arzak ist ein harter Typ¸ macht sich unverdrossen auf dem Weg in die nächste Ortschaft.
Parallel zu Arzaks Geschichte wird die Geschichte des Raumschiffs "Tronic Rapidoo" und seiner Besatzung erzählt. Das Raumschiff beherbergt unter anderem Dame Charmayne und ihren Sohn¸ den Erbprinz von Desmezz. Sie werden von Werg-Piraten verfolgt und fliehen durch ein Hyperraumloch. Leider kommen sie nicht weit und geraten auf den Planeten¸ auf dem sich gerade der Raumvermesser befindet. Hier verbinden sich beide Handlungsstränge.
Arzak - der Raumvermesser¸ wurde mehr als dreissig Jahre nach seiner Erstveröffentlichung mit in einer beeindruckenden Geschichte vorgestellt. Die bei Egmont beheimatete Ehapa Comic Collection präsentiert ein beeindruckendes Album. Mit ARZAK zeigt sich Moebius noch einmal von seiner kunstvollsten Seite.Das Album hat ein Format von 25¸5 x 36 Zentimetern und ist gebunden. Die zeichnerische Brillanz von Moebius zeigt sich auf jeder Seite¸ angefangen beim Titelbild¸ bis hin zu jedem einzelnen Bild der Erzählung und den zusätzlichen Bildern im Anhang. Die Farbgebung ist ebenfalls gelungen. Sie wirkt dort kräftig¸ wo es nötig ist und verliert sich ein wenig in Eintönigkeit. Einfarbige Hintergründe gefallen mir nicht sonderlich¸ dann lieber Bilder wie auf Seite 42¸ aber die sprachlose Erzählung in den Bildern ist hervorragend¸ nimmt einem den Atem¸ weil er mit sprachlosen Bildern mehr erzählt¸ als andere mit vielen Sprechblasen. Zudem wirken viele seiner Bilder wie Wimmelbilder¸ weil man ständig etwas neues entdecken kann. Arzak ist ein würdiger Abschluss einer grossartigen Zeichnerkarriere¸ der den Leser noch einmal begeistert. Während mich sein Leutnant Blueberry¸ dammals zuerst in ZACK erschienen¸ nicht sonderlich interessiert¸ ich mag keine Western¸ ist seine Science Fiction Geschichte um den Raumvermesser ganz anders¸ eher experimentell und daher für mich um einiges interessanter. Leider wird nichts mehr erscheinen. Und wenn doch¸ ist es nicht von Moebius und wohl nicht so gut.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355