Der Mann im Leuchtturm

Dies ist eine Rezension aus

Der phantastische Bücherbrief

dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.

Der 63-jäjrige Erik Valeur ist Mitbegründer der dänischen Månedsbladet Press und schreibt einen Dänemark-Krimi den ich nicht erwartet hatte. Es gibt keinen eigenbrötlerischen Kommissar oder gebrochenen Mann im Mittelpunkt. Das Werk ist vor allem ein intelligenter¸ rätselhafter Ablauf von Ereignissen aus fernerer Vergangenheit und lebt gerade von den Rückblicken. Der Ermittler Viggo Larssen spielt hier nur eine kleine Rolle¸ wenn es darum geht¸ herauszufinden wie wer geworden ist. Neben dem Leser tappt der Ermittler ebenfalls im Dunkeln. Nur langsam dringt ein Hintergrund¸ ein Warum an die Oberfläche¸ bricht sich schliesslich Bahn und mit ihm steigt die Spannung. Lange hält Erik Valeur die Spannung aufrecht¸ verbindet nebenbei geschickt aktuelles Geschehen mit der Vergangenheit. Die Handlung wird getragen von nicht immer rosigen Rückblicken. Eine grosse Frage steht im Raum. Warum wohnt Viggo Larssen einsam und allein in einem Leuchtturm am Ende des Landes?

Es fällt nicht leicht über dieses Buch zu schreiben¸ immer in der Angst¸ nicht nur Neugierde zu schüren¸ ein Buch vorzustellen¸ sondern ungewollt etwas Preis zu geben¸ dass andere Leser sich erst erarbeiten / erlesen müssen.

Es braucht nicht immer Blut und Tote¸ um einen guten Krimi zu schreiben. Ähnlich wie Andras Zwengels WESPENNEST¸ dass ohne Tote auskommt¸ das allerdings etwas humorvoller¸ kommt Erik Valeur mit seinem Buch wenig blutrünstig daher. Ein gelungenes Buch der Spannungsliteratur¸ welches immer wieder in seinen Bann zieht.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355