Der Luna-Effekt
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Artikel „Enigmatologe“ existiert in der deutschsprachigen Wikipedia nicht.(Zitat Wikipedia.de 24.01.2019 Wie man sieht¸ gibt es den Begriff als Berufsbezeichnung nicht. Da ich die Bücher nicht im Original lese¸ kann ich nicht sagen¸ ob dort ein anderer Begriff benutzt wird. Geht man von der Maschine Enigma aus¸ die im 2. WK im Deutschen Reich für Verschlüsselung sorgte¸ ist entschlüsseln wohl die richtig Bezeichnung.
Enigmatologe Jeremy Logan findet im Adirondack Nationalpark eine abgeschiedene Hütte. Für ihn der beste Platz¸ Ruhe und Abgeschiedenheit zu geniessen und endlich an seinem Buch zu schreiben. Die Ruhe wird gestört¸ als man auf die Leiche eines Wanderers stösst¸ der grausam zerfleischt wurde. Die hinzugezogene Polizei ist der Meinung¸ dem Wanderer sei Opfer eines wilden Tieres geworden. Jeremy Logan bekommt bei der Leiche jedoch Zweifel. Der Tote ist bereits der Zweite¸ der brutal zugerichtet am Fuss des Desolation Mountain gefunden wird. Für die Einheimischen ist der Schuldige schnell gefunden. Der Blakeney-Clan¸ der keine Kontakt zur Aussenwelt zulässt. Nur er kann für die Todesfälle verantwortlich sein. Die Familie lebt seit Jahrhunderten in den Wäldern und genauso lange ranken sich Gerüchte um die sonderbare¸ inzestöse¸ Familie. Obwohl niemand wirklich Bescheid weiss¸ wird von dunklen Ritualen hinter vorgehaltener Hand erzählt. Man behauptet sogar¸ Werwölfe würden hier leben. Weil die Opfer immer zur Zeit des Vollmondes gefunden worden.
Jeremy Logans Neugier ist geweckt und er macht sich daran¸ die Morde zu untersuchen. Auf Grund seiner Ermittlungen findet er ein geheimes Labor mitten in der Wildnis. In diesem Labor trifft er auf die junge Wissenschaftlerin Laura Feverbridge. Ihr Forschungsgebiet ist der Luna-Effekt. Sie untersucht die Aus-wirkungen des Mondes auf die Psyche von Mensch und Tier. Das ist aber noch nicht alles¸ denn die Experimente sind weitreichender¸ mit Ergebnissen¸ die so nicht gewollt waren. Das sorgt für Unruhe und vor allem führen sie zu Ereignissen¸ wie den Tod von Menschen.
Der Luna-Effekt ist inzwischen der fünfte Roman aus der Jeremy-Logan-Reihe. Die Reihe besteht aus:
Wächter der Tiefe
Nullpunkt
Hüter des Todes
Frequenz
Der Luna-Effekt
Der Roman ist nur wenig Mystery¸ eher Wissenschaftskrimi. Das Übernatürliche findet sich da wenig. Hier könnte ich den Ermittler Aylmer Vance von Alice und Claude Ashkew empfehlen. Mystery um die Jahrhundertwende. Das Buch Luna-Effekt kann problemlos als Einzelroman gelesen werden. Wo nötig¸ wurde auf Vorgängerromane verwiesen. Jeremy Logan arbeitet als anerkannter Wissen-schaftler¸ der sich im Selbststudium und durch seine Erlebnisse als Experte für das Übernatürliche ausweisen kann. Seine Arbeit ist jedoch immer mit einer grossen Skepsis verbunden. Es gibt zwar mehr Dinge zwischen Himmel und Erde¸ als man glaubt zu kennen¸ aber sie sind meist erklärbar.
Die Erzählung ist schnell durchschaubar. Logan wirkt manchhmal etwas naiv¸ und die Handlung plätschert eher dahin¸ als dass sie mich spannend unterhält. Die Lektüre ist nicht zu anspruchsvoll¸ kann mal eben zwischen Tisch und Bett gelesen werden Wer es etwas spannender mag¸ sollte eher zu Dean R. Koontz greifen.
In Zusammenarbeit mit Kollegen Douglas Preston ist der Autor deutlich besser.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355