Der Letzte Held
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Dabei ist es ungefähr zweihundert Jahre her¸ seit Lord Danh-Gem von den Ravianern besiegt wurde. Die unsterblichen Ravianer sind verschwunden¸ wohin auch immer¸ vielleicht ausgestorben wie die Dinosaurier? Nach dem Kampf zwischen dem dunklen Lord Danh-Gem und den Ravianern herrscht relativ gesehen Frieden auf einer nichtmagischen Welt. Denn die Magie ist kaum noch erwähnenswert. Und dann geschehen seltsame Dinge auf der Welt. Wesen erscheinen auf der Welt¸ die man sonst nur aus Sagen kannte. Jetzt sind sie plötzlich unter den Menschen. Nach der Prophezeiung von Sandipan heisst es¸ wenn dies geschieht¸ dann wird Danh-Gem wieder erscheinen¸ von den Toten auferstehen und mit ihm seine Getreuen und Vasallen. Die Herrschaft des dunklen Lords wird wieder eingeführt und niemand wird ihn aufhalten können. Na gut¸ einer vielleicht¸ aber wer ist heutzutage schon ein wahrer Held? Dafür gibt es keine Lehrstelle¸ und wenn¸ wäre diese unbesetzt. Bleibt als einziger Anwärter Prinz Asvin. Damit er nicht allein gehen muss¸ wird er begleitet. Man kennt das ja. Angst im dunklen Wald¸ weil alleine. Dann dumm rumpfeifen und sich Mut machen. Schnell wird daraus ein Pfeifen aus dem letzten Loch. Wo immer das sein mag. Vielleicht der Kerker des dunklen Lords? Aber ich schweife ab.
Wir sind hier also wie bei einem guten Kochrezept. Man nehme eine holde Schönheit¸ geheimnisvoll und möglicherweise auch ein wenig magisch begabt¸ dazu ein wenig Schärfe in Form eines Meister-Assassinen¸ eine Zentaurin¸ die den Vorteil hat¸ kein Pferd zu brauchen¸ da sie selbst ein halbes ist und ein paar Handlungsträger mehr. Damit die Handlung gut getragen wird und niemand schwer zu tragen hat¸ nimmt man in der Regel mehrere Schultern. Es könnte hier allerdings eine zu wenig sein¸ denn es läuft natürlich nicht alles so¸ wie gewollt.
Ein wunderschönes Buch¸ wenn man Klamauk-Fantasy mag. Als erstes dachte ich¸ ich habe hier das Telefonbuch von magisch-Indien in der Hand. Viel zu viele Figuren die auftauchten. Zu wenig Handlung und für europäische Zungen Namen¸ die man wie Knoten aussprechen muss. Gewöhnungsbedürftig. Hinzu kommt eine Fülle von "ausgeliehener" Fantasy. Man findet immer wieder Hinweise auf andere Autoren¸ Figuren¸ Szenen. Manchmal plump¸ dann wieder versteckt.
Das Buch ist Gewöhnungssache. Anders kann ich es nicht beschreiben und eine direkte Empfehlung kann ich nicht geben. Es ist irgendwie... anders.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355