Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der kleine Hobbit mit dem englischen Originaltitel: The Hobbit or There and Back Again wurde erstmals 1957 von Walter Scherf übersetzt. Ihr folgte eine Neuübersetzung von Wolfgang Krege. Der neue Titel wurde dem englischen Titel angepasst und lautete nun Der Hobbit oder Hin und zurück. Der Hintergrund ist das idyllische Auenland¸ im Westen des fiktiven Kontinents Mittelerde¸ in dem die Stämme der Hobbits sich ansiedelten und eher einem gediegenen Biedermeier ähneln¸ als dem¸ was man unter Fantasy-Mittelalter versteht. Der kleine Hobbit ist von Stil und Absicht her ein Kinderbuch. J. R. R. Tolkien s eigene Kinder sollten an diesen Geschichten ihren Spass haben und mehr war nicht vorgesehen. Als die Kinder mehr Geschichten hören wollten¸ entstand das bekannte Werk Der Herr der Ringe. Im Hobbit geht es vor allem um das friedfertig menschenähnliche Volk der gemütlichen¸ und äusserst sesshaften Hobbits. Die Betonung ist deswegen wichtig¸ weil wandernde Hobbits als sehr seltsam angesehen werden. Daher kommt es äusserst selten vor¸ dass man Hobbits ausserhalb des Auenlandes antrifft. Das ändert sich¸ als eines tages der Zauberer Gandalf im Auenland eintrifft und mit ihm dreizehn Zwerge. Bilbo Beutlin wird unversehens Gastgeber dieser vierzehn Besucher und damit stellt sich sein Leben völlig auf den Kopf. Denn der Hobbit wird überredet¸ mit an der abenteuerlichen Reise der Zwerge teilzunehmen. Er soll¸ als eine Art Meisterdieb¸ den Zwergen behilflich sein einen Drachenschatz zu erlangen. Wobei die Zwerge davon reden¸ ihr Eigentum zurückzuholen. Als Bezahlung soll er den vierzehnten Teil des Schatzes des Drachen Smaug erhalten. Trotz aller Zweifel bricht Bilbo zusammen mit den Zwergen und Gandalf nach Osten von Mittelerde¸ zum Berg Erebor auf. Ihre beschwerliche Reise führt durch fremde Landschaften und führt zu unheimlichen Begegnungen mit Orks¸ Trollen und anderen. In der Höhle der Trolle findet Bilbo das Elbenkurzschwert Stich¸ bei der Begegnung mit den Gobblins findet er schliesslich den sagenumwobenen Ring. Über den kleinen Hobbit Lobeshymnen auszustreuen würde bedeuten¸ nur das zu wiederholen¸ was hunderte anderer Rezensenten bereits geschrieben haben. Sicher gibt es ein paar Punkte¸ die mir als Leser nicht so sehr gefallen¸ weil sie etwas an den Haaren herbeigezogen wirken¸ aber so sind alle Märchen aufgebaut. Glück zur rechten Zeit hilft eben immer. Dennoch ist das Buch weiterhin sehr beliebt und durchaus als Ersatz für Grimms Märchen geeignet.