Der Herr der Lüfte
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Jahr 1902 hat Hauptmann Oswald Bastable als englischer Kolonialoffizier eine Befriedungsexpedition geleitet. Ziel war das indische Grenzgebiet zu Nepal¸ Tibet und Bhutan¸ wo die fanatischen Bewohner einer Klosterstadt mit Namen Teku Benga erbitterten Wiederstand leisten. Gerüchten zufolge wurde Teku Benga von einer alten Rasse gebaut¸ bevor Menschen in diese Bergöde vordrangen. Angeblich herrschen die Mächte des Bösen immer noch in den Gemäuern der Stadt.
Hauptmann Bastable lässt sich vom Abt des Klosters zu Verhandlungen in die Anlage bitten. Doch statt Verhandlungen erwartet ihn ein Hinterhalt¸ wo er mit Drogen vollgestopft wird. Als er aus seinem Drogenrausch erwacht¸ findet er sich alleine in den Ruinen von Teku Benga wieder. Kurz darauf wird er von einem Luftschiff des Königlich-Indischen Luftdienstes gerettet und zurück in die Zivilisation gebracht.
Bastable ist völlig verwirrt. Man schreibt inzwischen das Jahr 1973. In dieser Zukunft gab es keine Weltkriege. In Russland herrscht der Zar¸ in Deutschland der Kaiser und das bitische Empire herrscht in der Welt in alter Pracht. Der Zeppelin ist das Hauptverkehrsmittel der Zeit¸ um weite Strecken schnell und sicher zu bewältigen. Als Bastable zurück in die Heimat kommt¸ fühlt er sich falsch am Platz¸ tritt aber schliesslich in den Dienst einer Luftverkehrsgesellschaft. Er trifft dabei auf Ronald Reagan¸ Rudi Dutschke¸ Lenin und andere uns bekannte Personen¸ aber in anderer Funktion. Sschliesslich trifft er auf den Herrn der Lüfte¸ jenen chinesischen Luftpiraten¸ der den Luftschifffahrtslinien das Leben schwer macht. Ihm schliesst er sich an¸ obwohl er inzwischen in Erfahrung brachte¸ dass er mit Hilfe wissenschaftlicher Unterstützung die Weltherrschaft an sich reissen will.
Rollenspieler von STEAMPUNK oder CASTLE FALKENSTEIN werden ihre Freude an diesem Buch haben¸ passt das ganze Szenario doch sehr gut zum Thema. Leider ist das Buch zur Zeit nicht lieferbar. Trotzdem denke ich¸ ist es in diesem Bücherbrief eine Erwähnung wert. Man muss nicht immer nur die neuesten Bücher lesen¸ um gut unterhalten zu sein. Ab und zu reicht ein Griff ins Regal und ein Blick auf alte Bücher. Michael Moorcock¸ bekannt durch ELRIC VON MELNIBONɸ der gerade bei panini als Comic herausgegeben wird¸ kann nämlich auch anders.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355