Der Herr der Drachenflotte 1: Der Magierkadett
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Bald holt ihn der tägliche Routinedienst auf dem lebenden Drachenschiff ein. er lernt viel über die königliche Marine und ihre Rangordnung. Er lernt sich auf dem Schiff und dessen Besatzung einzuordnen. Gleichzeitig findet er seinen Platz¸ wie auch den Respekt der anderen. Während vereinzelter Kämpfe lernt er den rauen Alltag an Bord eines Schiffes kennen. Halcyon macht aber auch Fehler. Gerade weil seine ehrenwerte Familie stolz auf ihn sein soll und er es allen recht machen will. Mittels eines Wetterezaubers fährt das Schiff bei ruhiger See¸ während sich das schlechte Wetter¸ das sich nur verdrängen aber nicht wegzaubern lässt sich aufschaukelt und als Orkan eine grosse Bedrohung für das Schiff darstellt. Eine weitere Bedrohung ist jedoch viel wirklicher. Ein Gestaltwandler hat sich an Bord des Schiffe geschlichen und will das Herz des Drachens zerstören¸ womit auch das Schicksal der Mannschaft besiegelt wäre. Ausgerechnet Blithe ist in der Lage sich der neuen Bedrohung entgegen zustellen. Erschwert wird die Aufklärung des Falles¸ da er dies inmitten eines Seegefechtes durchführen muss.
Ach ja¸ ich kann es schon gar nicht mehr lesen. Wieder einmal ist der siebte Sohn eines siebten Sohnes ein Magier¸ wie sein Vater ... Man könnte fast meinen den Autorinnen und Autoren fällt nichts besseres mehr ein. Trotzdem gefällt mir der Roman. Eine Art Hornblower mit Magie. Ein paar Drachenschiffe von Robin Hobb aus ihrer Reihe ZAUBERSCHIFFE¸ Gestaltwandler und eine fesselnde Handlung. Ein buntes Flickwerk der Phantastik¸ die trotz aller Befürchtungen meinerseits sehr gut zusammen spielt. Alte Piratenfilm-Romantik kommt auf¸ und man meint Errol Flynn über die Seiten laufen zu sehen¸ wenn es darum geht¸ in die Takelage eines Schiffes aufzuentern¸ Kanonen gestopft werden müssen und auch sonst alle bekannten Seemansbegriffe über Bord hallen. Pulverdampf weht um die Nase¸ Sturm verblättert scheinbar die Seiten des Buches und Haie tummeln sich im Meer.
Manchmal fällt mir spontan der Name George MacDonald Fraser ein¸ dessen FLASHMAN-Abenteuer ich einmal sehr schätzte. Ein wenig kommt es mir bei der Erzählung und ihrer scheinbar vorhersehbaren Handlungsstrang so vor¸ als ob man hier ein Vorbild gefunden hätte. Die Personen¸ sofern sie nicht in den direkten Zusammenhang zum Magierkadett fünfter Klasse gehören¸ sind recht einfach gehalten¸ ohne wirklich ein Eigenleben zu entwickeln. Die Gestaltwandler als Volk bleibt etwas im dunkel der Erzählung¸ so dass der Leser nicht in der Lage ist¸ sich die Wesen genau vorzustellen. Damit erhält sich James M. Ward die Spannung. Ich denke¸ das kann noch etwas sehr interessantes werden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355