Der Giftdorn - Rezension bei drosi.de

Der Giftdorn

Dies ist eine Rezension aus

Der phantastische Bücherbrief

dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber.

Chef Inspektor Jack Pendragon wird zur Londoner Dienststelle versetzt¸ da man ihm nicht zumutet¸ nach einer persönlichen Familientragödie an seinem alten Arbeitsplatz weiter zu arbeiten. Kaum London angekommen¸ befindet er sich im Einsatz. Ein Mord ist geschehen und der Tote kann nicht am Fundort¸ einer Diskothek¸ getötet worden sein. Jack Pendragon und seine Kollegen finden schnell heraus¸ dass der Tote¸ ein indischer Arbeiter mit Namen Amal Karim¸ eine ganz spezielle Aufgabe hatte. Der Mitarbeiter der Baufirma Bridgeport Construction sollte einen Bauplatz bewachen mit einem mehr als sonderbaren Fund. Bei den Arbeiten wurde ein menschliches Skelett gefunden. Das Besondere an dieser alten Leiche war jedoch ein wertvoller Smaragdring am Zeigefinger der rechten Hand. Der Chef der Firma wollte den Fund am nächsten Tag melden¸ doch mit dem Tod von Amal verschwanden Skelett und Ring. Jack Pendragon muss sich bei seinen Recherchen lediglich auf hastig geschossene Fotos des Ringes und des Skelettes verlassen. Er erhält Hilfe durch einen ordentlichen Professor. Dieser findet heraus¸ dass sowohl Skelett¸ wie auch der Ring¸ sehr alt sind. Der Ring ist für den Historiker von grossen Interesse¸ vermutet er doch mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Ring aus dem Besitz der Borgias.

Der Roman Der Giftdorn besitzt alle Zutaten¸ die ein Mystery-Thriller sein Eigen nennen muss. Autor Michael White ¸ ehemals Mitglied der Pop-Gruppe Thompson-Twins legt nun seinen dritten Roman vor. Der Roman¸ der im Original Der Borgia Ring heisst und dessen Titel soviel treffender ist als der deutsche Titel¸ wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Da ist die Jetztzeit mit der Hauptfigur Jack Pendragon und mehreren mysteriösen Mordfällen. Und da ist die Vergangenheit des Jahres 1589 mit der Geschichte des Ringes¸ der einst Teil einer gefährlichen Mission darstellte. Die Geschichte des historischen Jahres 1589 werden aus der Sicht des katholischen Mönches John William Arden geschildert. Die Geschichte der heutigen Zeit jedoch in der üblichen dritten Person. Der Autor geht sehr routiniert zu Werke¸ wenn er den Polizeialltag beschreibt¸ sein Buch ist spannend geschrieben¸ fällt aber nicht weiter auf in der Masse der anderen Bücher. Mir fehlt ein wenig der Kick¸ ohne ganz sagen zu können¸ was ich genau vermisse. Gelungener als die Berichte aus der Gegenwart sind die historischen Erzählstränge.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355