Der Gesang des Blutes
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
„Ich bin wieder hier
in meinem Revier
war nie wirklich weg
hab mich nur versteckt"
Tom und Kristin suchen schon lange nach ihrem Traumhaus und glauben es in der Lüneburger Heide endlich gefunden zu haben. Zwar gruselt es Kristin in dem alten Kellerverlies¸ aber ansonsten ist das grosse Anwesen perfekt. Sie beschließen¸ den Keller einfach nicht zu benutzen und kaufen es. Von den Dorfbewohnern werden sie erst einmal misstrauisch beäugt und man tuschelt hinter ihrem Rücken¸ aber das findet das Ehepaar gar nicht so schlimm. Auch die 4 jährige Tochter Lisa findet das Landleben toll. Kurz nach dem Einzug allerdings wird Tom in Hamburg erschossen¸ als er auf der Bank in einen Überfall gerät. Kristin versinkt in tiefer Trauer und ihre Mutter kommt¸ um sie zu unterstützen.
Nachdem der Alltag wieder einkehrt freundet sich die junge Frau mit ihren Nachbarn an¸ die auch gerne auf Lisa aufpassen. Hier erfährt Kristin dann auch¸ das in ihrem Haus vor langer Zeit ein Mord passierte. Der Besitzerin wurde von einem Scherenschleifer die Kehle durchgeschnitten. Obwohl sich Kristin nun noch mehr fürchtet in dem Haus¸ beschließt sie¸ es trotzdem zu behalten. Nur weiß sie nicht¸ob sie es finanziell überhaupt halten kann. Als dann ihre Mutter bei dem Versuch¸ etwas in den Keller zu tragen lebensgefährlich verunglückt und Kristin immer wieder eine Stimme flüstern hört: „Ich bin wieder hier“¸ beginnt sie an ihrem Verstand zu zweifeln. Aber noch bevor sie wieder klar denken kann¸ überschlagen sich die Ereignisse und Kristin muss nicht nur um ihr¸ sondern auch um Lisas Leben kämpfen.
Paralell zu der Handlung von Kristin beschreibt der Autor noch die Geschichte von Sven und Robert¸ die den Bankräubern¸ die Tom in der Bank erschossen hatten¸ das geraubte Geld klauen und nun selbst wieder gejagt werden¸ da ihr genial geglaubter Plan eben doch nicht so genial war. Der Showdown zu dieser Story findet auf dem Anwesen von Kristin statt...
Seit dem letzten Bücherbrief bin ich ja ein grosser Fan von Andreas Winkelmann und auch diese Story hat mich restlos überzeugt. Der Autor schafft es immer wieder¸ so anschaulich zu schreiben das meiner Fantasy kaum Grenzen gesetzt werden und ich in dem engen Kellerverlies die bedrückende Stimmung nur zu deutlich spüren konnte. Ich habe einen Teil des Hörbuchs nachts gehört als ich nicht mehr einschlafen konnte und es dann doch wieder abgeschaltet weil es mir plötzlich im Schlafzimmer zu dunkel wurde.
Die Stimme des Erzählers ist angenehm¸ aber nichts besonderes.
Ich habe die letzten Kapitel noch nicht gehört und bin sehr gespannt auf das Ende. Ist das Haus wirklich verflucht oder gibt es eine natürliche Erklärung?
Ich freue mich wirklich sehr auf weitere Werke des Autors.
Susanne Giesecke
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355