Der Genesis-Code
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Dr. Christian Madison hat sich nach der Trennung von seiner Frau in die Arbeit gestürzt. Grund der Trennung war der Tod seines Sohne durch Krebs. Mit dem Tod kam die Trennung¸ kam die Arbeit.
An einem anderen Ende der Stadt in Lower Manhatten¸ im Millenium Tower. Dr. Joshua Ambergris arbeitet ebenfalls in der Nacht. Der Gründer des Biotechnikgiganten Triad Genomics hat die nächtliche Arbeit nicht mehr nötig. Er ist reich und berühmt und angesehen. Trotzdem hat er ein Problem. Im 34. Stockwerk des hochgesicherten Büroturms taucht plötzlich ein Einbrecher und Mörder auf. Und es ist klar¸ sein letztes Stündlein¸ ja noch nicht einmal viertel Stündlein¸ hat geschlagen.
Der Mord an Ambergris wird ausgerechnet dessen Freund Madison in die Schuhe geschoben. Gleichzeitig erhält er eine codierte Nachricht¸ die es zu lösen gilt¸ damit Madison das Geheimnis von Ambergris für die Nachwelt erhalten kann. Aber nicht nur Madison ist an dem Geheimnis interessiert. Es zeigt sich¸ dass verschiedene Gruppierungen ebenfalls daran interessiert sind. Madison erkennt¸ sein Freund arbeitete an den menschlichen Genen¸ in deren nicht benutzten Sequenzen wichtige Informationen versteckt sein sollen. Ambergris stützt sich dabei auf verschiedene Texte¸ der christlichen Bibel ebenso wie jüdischen Schriften und altägyptischen und Maya-Hiroglyphen.
Der Roman erinnert sehr stark an das Unglück in Amerika¸ als die Twin Towers dem Erdboden gleich gemacht wurden. Justin¸ der Sohn von Madison hat am 11. Geburtstag¸ der Millenium Tower wird mit einer Bombendrohung geleert¸ der Anschlag wird muslimischen Terroristen in die Schuhe geschoben¸ und doch geht es um etwas ganz anderes. Der Wissenschaftskrimi beschäftigt sich mit den menschlichen Genen und dem¸ was darin versteckt wurde. Eine Geheimorganisation¸ in sich selbst zerstritten¸ Verschwörungstheorien¸ die bis in die Zeit einer Hochkultur vor unserer Kultur zurück gehen¸ Mord und Totschlag¸ Verfolgungen. Christopher Forrest hat aus all diesen Versatzstücken einen Krimi gemacht¸ der durchaus einen abendfüllenden Film abgeben würde. Ich habe das Buch gelesen und für gut befunden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355