Der geheime Name
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der "Geheime" (oder auch Rumpelstilzchen wird von der Autorin Daniela Winterfeld sehr gut beschrieben¸ haucht ihrer Figur mit bildhaften Einzelheiten nicht nur ein literarisches Leben ein. Mit viel Gefühl beschreibt sie auf den ersten Seiten ein gutes Bild von Fina und ihrem Leben¸ von den anderen Protagonisten und der Zeit in der sie lebt. Die Leserinnen¸ das Buch richtet sich eindeutig an ein weibliches Publikum¸ erkennen und verstehen sehr schnell die Aufmüpfigkeit der starrköpfigen Tochter. Wer logisch denkt¸ wird jedoch sehr viele Fehler finden¸ die dem Lesefluss immer wieder entgegen stehen. Die Erzählung war zu beginn schön zu lesen¸ das Kennenlernen der beiden Haupthandlungsträger und deren zaghafte Zuneigung. Dann wurde das Buch langweilig¸ es zog sich hin und nichts ging vorwärts. Als Fina sich entschliesst¸ längere Zeit bei Mora zu bleiben¸ wird die Geschichte zusehends unrealistisch. Da ist die Mutter mit Tochter ständig auf der Flucht und plötzlich macht es niemanden etwas aus¸ dass sie wochenlang verschwunden ist?
Ein altes Märchen¸ in neuem Gewand¸ denkt man¸ wenn man den Klappentext liest. Als Sammler von Märchenbüchern bin ich natürlich immer daran interessiert¸ wie aus heutiger Sicht ein altes Märchen neu erzählt wird.
So weit so gut¸ was mir nicht gefällt¸ war die Einbeziehung der christlichen Religion. In einem Roman will ich nichts davon lesen¸ es sei denn¸ die Religion selbst ist das Thema. Hier hat mir vor allem auf Seite 520 des an sich doch noch unterhaltsamen Buches zusätzlich die Religion verschreckt. Warum musste plötzlich Christuus¸ wenn auch nicht namentlich¸ auftauchen? -
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355