Der Code
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
In Berlin stirbt ein Obdachloser¸ den niemand vermissen wird. Drei als Sanitäter getarnte Unbekannte ermorden den armen Kerl und nehmen ihn gleich in ihrem Wagen mit. Wenig später sind sie verschwunden¸ der Krankenwagen nur noch ein brennender Trümmerhaufen. In Amsterdam fällt die junge Sumerologin Janine Haynes einem Verbrechen zum Opfer. Sie wird entführt¸ ohne Spuren zu hinterlassen und ohne¸ dass sich jemand wundert. Zeitgleich wird der Entschlüsselung- und Softwareexperte William Sandberg aus dem Krankenhaus entführt¸ der zuvor einen Selbstmordversuch unternahm¸ der aber misslang. Spätestens hier wird den Lesern klar¸ hier stimmt etwas nicht. Den Stein ins Rollen bringt jedoch William Sandbergs Ex-Frau Christina. Sie will nicht an eine eigenmächtige Flucht aus dem Krankenhaus glauben.
Mit Christina Sandberg beginnt eine fesselnde Erzählung die als
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Hintergrund die DNA und eine Entschlüsselung ihrer Stränge besitzt. Die Idee ist¸ wie vieles im Bereich Thriller und Krimi¸ nicht neu¸ aber sapnnend gut erzählt. Der Spannungs-bogen ist fast gleichbleibend hoch. Die Absätze enden oft mit einem Cliffhanger und man ist geneigt¸ erst alle Kapitel mit der betreffenden Person zu lesen. Dies erweist sich als unmöglich¸ den spätestens an der Stelle¸ wo die Handlungsstränge zusam-mengeführt werden¸ merkt man¸ es fehlen Informationen. Die handelnden Personen sind in der Regel sehr gut beschrieben¸ mehr während der Erzählung¸ weniger alles auf einmal am Beginn. Auf diese Weise werden die Figuren sehr viel lebendiger. Die Handlung ist eine Berg- und Talfahrt¸ weil der Leser nicht genau erkennt¸ wo es lang geht. Nur langsam setzt sich Verstehen durch. Der Autor¸ sehr gut übersetzt von Ursel Allenstein ¸ versteht es zu erzählen. Allerdings merkt man öfters seine Herkunft als Drehbuchautor. Etwa ganz zu Anfang als ein Krankenwagen unnötig und unmotiviert explodiert.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355