Der Chip
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Berlin, in naher Zukunft. Die 15-jährige Kim, Tochter einer alleinerziehenden niederländischen Diplomatin, besucht das umstrittene Elite-Internat Galileo. Kameras und implantierte Chips übermitteln die Hirntätigkeit und Körperdaten aller Schüler an eine KI namens Brain. Presse und Politiker, die der Schule aus humanitären und Datenschutzgründen kritisch gegenüberstanden, sind verstummt. Der Erfolg gibt der Betreiberfirma BrainVision Recht. Dank der eingreifenden und regulierenden Funktion von Brain hat Galileo ausnahmslos Musterschüler. Doch dann geschieht das Unfassbare: Ein Schüler verunglückt - und ein anderer Schüler trägt die Schuld daran. Kim beginnt, Brain und dessen Methoden zu hinterfragen und gerät bald in tödliche Gefahr ... (Verlagstext)
Der Chip von Manfred Theisen eine erschreckende Jugend-Science Fiction, eine zukünftige Darstellung der Menschen, die von künstlicher Intelligenz beherrscht wird. Die Welt wird von einem Netzwerk beherrscht und mit ihm geht alle Individualität verloren. Eine Unterdrückung, die früher von Menschen durchgeführt wurde, nun von einer Software, von Menschen programmiert.
Dieses Thema ist nicht neu und wird in den nächsten Jahren sicher noch öfter in den Romanen thematisiert. Dazu sei gestattet, einen Hinweis auf die Cyberpunk Romane der 1980er Jahre zu geben. Dort wurde das Thema bereits sehr oft aufgegriffen.
Ich fand die Darstellung in diesem Roman wirklich gelungen. Für ein Jugendbuch eine Handlung, die zum Nachdenken anregt. Im Mittelpunkt steht die 15jährige Kim. Alle Mitschüler tragen implantierte Chips. Kim ist eine der wenigen Schüler, die noch keinen Chip trägt. Dadurch wird für sie zu einer Außenseiterin. Als solche kommt sie einem Geheimnis auf die Spur.
Das Buch ist spannend geschrieben. Die schnelle Handlung hat aber durchaus ihre Vor- und Nachteile. Die Hauptfigur Kim war sehr wirklichkeitsnah dargestellt. Ihre Gedankengänge sind realistisch, ihre Zweifel ebenfalls. Ein gelungenes Jugendabenteuer.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355