Der brennende Mann
Mit dem Roman "Der brennende Mann" reist Tad Williams noch einmal zurück auf die Welt eines seiner größten Erfolge. Wie bereits viele andere bekannte Fantasy-Autoren hat auch Tad Williams eine kurze¸ in sich abgeschlossene Geschichte aus seiner bekannten Welt niedergeschrieben.
Lord Sulis muss auf Grund religiöser Schwierigkeiten seine Heimat Nabban verlassen. Er findet Zuflucht auf der Burg Hochhorst. Dort heiratet er Cynethrith und nimmt sich dessen Tochter Breda an.
Sie ist es auch aus dessen Sicht der ganze Roman geschrieben ist. Sie erzählt¸ wie sie aufwächst und von ihrem Bruder getrennt wird. Nach dem Tod der Mutter zieht sich Lord Sulis immer mehr zurück. Er ist kaum noch anzusprechen und versinkt fast vollständig in der Lektüre seiner Bücher.
Breda bemerkt davon nur wenig. Sie verliebt sich in einen Soldaten und die gemeinsame Liebe und das Glücksgefühl bestimmt eine Zeit lang ihr Leben. Als die Hexe¸ aus dem nahen Wald gefangenen genommen wird¸ verändert sich auch Breda. Sie besucht die Hexe und interessiert sich auch für etwas anderes¸ als ihr Liebe. So wird sie immer mehr in das Werk ihres Stiefvaters gezogen.
Es kommt zum Finale¸ als sich Lord Sulis mit der Hexe und zwei seiner Soldaten¸ darunter auch der Geliebte von Breda¸ in die Katakomben der Burg Hochhorst begeben. Breda folgt ihnen und wird Zeuge von Ereignissen¸ die ihr weiteres Leben verändern werden.
So schön es ist¸ einen neuen Roman von Tad Williams und Osten Ard in den Hände zu halten¸ so traurig ist es¸ dass er nur etwas über einhundert Seiten lang ist. Er ist viel zu schnell vorbei. Der Bezug zu dem legendären Zyklus um die "Zwei Schwerter" ist durch das Erscheinen der Legenden aus den Romanen gegeben. Burg Hochhorst wird vortrefflich beschrieben.
Die Ausdrucksweise von Tad Williams ist es ins Besondere¸ die diesen Roman zu einem Genuss macht. Somit ist eine Reise zurück nach Osten Ard für den Leser¸ wenigstens für einen Abend gegeben.
Eine Rezension von: Thomas König