Der Ausbruch
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Als Quirin zur Wohnung seines Vaters, dem Biographen Bent Brenner, gerufen wird, kann er noch nicht ahnen, wie sehr dieser Besuch sein Leben verändern wird. Sein Vater scheint verschwunden zu sein und alles deutet daraufhin, dass ein geheimnisvolles Buch mit dem Titel "Der Ausbruch" damit zu tun hat. Auf der Suche nach der Wahrheit gerät Quirin immer mehr in einen Strudel seltsamer und bizarrer Ereignisse, dessen Sog er schon nach kurzer Zeit nicht mehr entkommen kann. (Verlagstext)
Eric Hantsch veröffentlichte mit Der Ausbruch von Michael Siefener in seiner Edition Dunkelgestirn ein neues Buch mit anspruchsvoller dunkler Phantastik. Das gebundene Buch in einem offenen Schuber ist ein echter Hingucker, auch wenn ich der Meinung bin, dass es nicht ganz zum Buch passt. Dennoch besticht das Buch, auf einhundert Exemplare limitiert, durch hervorragende Qualität.
Michael Siefener präsentiert eine Novelle, die gelungen illustriert wurde von Jörg Kleudgen, die inhaltlich äusserst gelungen ist. Im Mittelpunkt der Erzählung steht ein Buchliebhaber und Sammler. Er ist ein Sammler , der sich inzwischen darauf spezialisierte, Biographien zu schreiben. Auf der Suche nach seinem Vater, der unauffindbar ist, trifft er auch immer wieder auf ein besonderes Buch. Dieses mysteriöse Buch mit dem treffenden Titel Der Ausbruch, erschien nur in einer auf fünfzig Exemplare limitierten Auflage. Dennoch scheint es weitere Bücher zu geben, allerdings nicht durch eine Nummerierung gekennzeichnet. Diese seltsam auftauchenden Bücher gelangen in den Besitz von anderen Lesern und Sammlern, deren Weg sich schliesslich in eine Lesung führt. Allerdings mit der Option, nicht mehr zurück zu kommen.
In der Edition Dunkelgestirn von Eric Hantsch werden interessante, ungewöhnliche Bücher veröffentlicht. Eric will Bücher veröffentlichen, die andere Menschen nicht herausgeben, Phantastik, die durch sich selbst zur Hauptrolle werden. Und diese Bücher haben leider eins gemeinsam. Kein grosses Interesse bei den Lesern. So bleiben nur Kleinauflagen in einer exquisiten Aufmachung.
Das Buch ist nicht nur eine interessante Leseerfahrung, sondern gleichzeitig ein bibliophiles Sammlerstück.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355