Der Atem des Rippers
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Geistliche verliert auf der Flucht vor dem Gauner eine Tasche¸ die der Maler an sich nimmt. Überrascht findet er in der Tasche nicht nur eine Bibel¸ sondern auch das Tagebuch des legendären Jack the Ripper.
Gleichsam durch die Augen des Malers lernt der Leser die Hintergründe um den Mann kennen¸ der im Jahre 1888 als Serienkiller in London auftrat. Im Londoner Eastend starben mindestens fünf Frauen¸ die im Rotlicht-Mileu arbeiteten. Je tiefer sich der Kunstmaler Walter Sickert in das Tagebuch einliest¸ desto grauenhafter treten die Morde plastisch vor sein Auge. Zum Vorschein kommt ein Psychogramm eines Mannes¸ den nicht nur die Presse sensationslüstern verfolgte. Martin Clauß beschreibt einen Täter¸ dessen Leben vor den Augen der Leser entblättert wird. Schnell wird deutlich¸ einen Menschen vor sich zu haben¸ der dringend der Hilfe benötigt¸ die ihm letztlich versagt bleibt. Ein Mensch¸ der geistig verwirrt ist¸ der Hilfe in der Kirche sucht¸ aber nicht findet.
Der Roman ist schon fast eine Fallstudie¸ ein wissenschaftliches Aufarbeiten des Phänomens Serienmörder am Beispiel des Jack the Ripper. Ich bin gefesselt von der Art¸ wie Martin Clauß an die Erzählung heran ging.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355