Death Cache: Tödliche Koordinaten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Drei Monate zuvor: Michael Tonelli macht sich leidenschaftlich gern auf die Suche nach Geocaches und führt in der Bestenliste einen erbitterten Kampf gegen seinen Rivalen Gernot.Beide haben sich in den Kopf gesetzt¸ den König der Cacher¸ Samuel¸ vom Thron zu stoßen. Wann immer sie sich auch auf die Suche machen und wie schwer der Weg zum Ziel auch ist¸ Samuel ist schneller. Wer sich hinter dem Nicknamen Samuel verbirgt ist ein grosses Geheimnis. Bei einem Treffen in der Szene lernt Michael¸ dessen Nickname Mysthunter lautet¸ Kirstin kennen und verliebt sich auf Anhieb in sie. Aber auch hier ist Gernot (Geopapst schneller und die beiden werden ein Paar. Michael fühlt sich von Gernot hintergangen und hat nur noch ein Ziel¸ er will Samuel in der Bestenliste überholen und durch diesen Sieg auch Kirstins Herz erobern. Immer mehr steigert er sich in die Suche von neuen Verstecken rein und wittert überall Sabotage von Gernot. Das er dabei in das Visier eines Killers gerät bemerkt er in seiner Besessenheit nicht. Und dieser rückt ihm immer dichter auf die Fersen.
Ich muss sagen ich habe eine Zeitlang selber mit meinem Sohn Caches gesucht und hatte dabei immer ein mulmiges Gefühl wenn wir im Wald waren. Nun weiß ich auch warum. Der Mörder muss nur deine Neugier wecken und dir die richtigen Koordinaten geben und wartet gemütlich bis du kommst. Genauso erschreckend wie simpel. Der Anfang des Buches hat mich leider etwas enttäuscht¸ es war mir zu theoretisch geschrieben. Für Leser¸ die mit Geocaching erstmal nichts anfangen können ist es sicher gut¸ das Prinzip zu erklären¸ aber dazu wären die vielen Fachausdrücke nicht nötig. Und wer sich mit dem Hobby auskennt braucht die Einleitung auch nicht. So war ich versucht das Buch ungelesen in den Schrank zu legen.Im Nachhinein bin es froh¸ es nicht getan zu heben¸ denn es wurde von Seite zu Seite spannender. Die Autorin schaffte es¸ mich zu fesseln. Die Verbissenheit¸ mit der Michael versucht¸ seine Komplexe aus der Kindheit zu bewältigen¸ werden hier gut dargestellt. Es gibt einige Ausflüge in seine Vergangenheit und der Leser fängt dadurch an¸ den Ehrgeiz von Michael zu verstehen.
Gut gefallen hat mir auch¸ dass das Buch die Sichtweise des Täters genauso wiederspiegelt wie die Sicht der Schatzsucher. So wurde noch mehr Spannung aufgebaut ohne zu verraten¸ wer sich hinter dem Täter verbirgt.
Kurz gesagt eine gelungene und spannende Story rund um die virtuell gesteuerte Schatzsuche mit all ihren sonnigen und schattigen Seiten. Wenn es zu Anfang nicht ein wenig zäh gewesen wäre hätte es sicher auch noch ein Smiliy mehr bekommen...
Denise Juno wurde 1974 in Bonn geboren und lebt heute mit ihrer Familie im Münsterland. Sie widmet sich intensiv ihrer Tätigkeit als Autorin.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355