Das Wahrheitsserum
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Dies ist nicht das erste Buch von Michael Cordy, das ich gelesen habe, und mir sind ein paar wiederkehrende Klischees aufgefallen. Der männliche Hauptprotagonist, der etwas Traumatisches erlebt hat und deshalb emotional verschlossen ist, die weibliche Liebe, die ihn verändert und die böse Vaterfigur. Auch die Szene, in der Max Isabell aus einer lebensbedrohlichen Situation rettet und das angeblich der Moment war, in dem er anfing, etwas für sie zu empfinden, war eine sehr typische "Jungfrau in Nöten"-Szene, und das fiel ebenfalls als einfallslos auf. Ich weiß nicht, ich denke einfach, das ist etwas, worüber man nachdenken sollte.
Ein Professor, der passenderweise Bacci (Küsse auf Italienisch) heißt, stellt einen Liebestrank her. Es handelt sich dabei nicht um einen gewöhnlichen Märchentrank, sondern um einen, der komplexe und dauerhafte chemische und emotionale Veränderungen bei denjenigen hervorruft, die ihn zu sich nehmen. Das Potenzial und die Gefahr dieses Mittels werden schnell erkannt. Natürlich ist die Absicht hinter der Erfindung gutartig, aber als ein Bösewicht die Formel stiehlt und einen Plan in Gang setzt, der die Welt verändern wird, beginnt ein Wettlauf, um die Freisetzung zu verhindern.
Die Idee selbst klingt absurd, wenn nicht gar albern, aber das sollte nicht davon abhalten, es zu lesen - vor allem, wenn man rasante, gut geschriebene und gezeichnete Thriller mag, die sich um die ganze Welt drehen. Wie es das Genre verlangt, gibt es den gut aussehenden und edlen Helden, die Femme fatale und eine Reihe von gruseligen Gaunern. Dass die Medien als unwissende Spielfiguren in den ultimativen Plan des Erzbösewichts hineingezogen werden, ist ein netter Zug.
Ich finde gut, aber dieses hier hat etwas, das mich stört. Es war nicht ganz so fesselnd und ich habe mich über das Klischee "Liebe verändert ihn zum Besseren" geärgert. Ich fand den wissenschaftlichen Teil der Geschichte sehr gut durchdacht und recherchiert. Aber die Charaktere hätten besser ausgearbeitet werden können. Sie waren irgendwie zweidimensional und ich fühlte nicht wirklich eine Verbindung zu einem von ihnen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355