Das Testament des Captain Crown 1: Fünf Hurenkinder
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der erste Offizier Red¸ die Abkürzung für Redmond¸ macht sich auf die Suche. Nicht nur die Leiche des Captains¸ die schliesslich gefunden wird¸ ist sein Ziel. Der captain hinterliess fünf Kinder¸ mit den unterschiedlichsten Frauen gezeugt. Red sucht die Kinder des Captains¸ und so ist der Titel des Buches nicht weiter verwunderlich. Nach und nach finden sich an Bord des Schiffs die fünf Kinder ein¸ gilt es doch¸ zusätzlich einen Schatz zu bergen.
Sehr positiv ist¸ neben der düsteren Grundstimmung¸ der Aufbau der einzelnen Figuren und deren Eigenschaften. Eindringliche Bilder wechseln mit fast Postkartenmotiven. Doch zurück zu den Kindern des Captain Crown. Als erstes lernen wir seine einzige Tochter kennen¸ die als Elga von Rijn einen Inseladligen heiraten will. Die Träume gehen alsbald in die Brüche¸ denn der wirkliche Onkel der Elga will zur Hochzeit kommen. Dann finden wir den Bruder von Siltje¸ Viktor¸ der aus einem Hungerkäfig befreit werden muss. Ein weiterer Bruder¸ Jonah der Zwilling von Siltjem¸ ist Mönch. Dann sind da noch Faroh und eine kleine Göre¸ die als Junge verkleidet auf dem Schiff ihres Vaters als Schiffsjunge lebte.
Mit der Zeit erkennt der Leser dieser Piratengeschichte¸ dass hier jeder sein eigenes Süppchen zu kochen pflegt¸ egal ob Offizier¸ Mannschaft oder eines der fünf Kinder. Die Figuren wirken sehr ehrlich auf den Leser¸ nicht in Bezug auf die Moral¸ sondern auf die Zeichnungen. Nichts wirkt übertrieben. Die Geschichte ist in sich stimmig und logisch. Wer dazu noch ein paar tolle Zeichnungen sehen möchte¸ ist mit diesem Piraten-Comic bestens bedient. Der Band ist eigentlich ein MUSS für jeden Piraten-Fan. Nicht nur seit Erroll Flynn oder dem Fluch der Karibik. Das Buch könnte vom Zeichenstil und der Erzählung durchaus zu einem Klassiker der Piraten-Comics werden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355