Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Emma lebt mit Ehemann David und Baby Oliver etwas abgeschieden aber sehr glücklich auf dem Land. Für David ist es die zweite Ehe¸ seine damalige Frau kam bei einem Unfall ums Leben und die damals 6 jährige Tochter Natascha¸ genannt Tash¸verschwand spurlos. Dies alles hat natürlich Spuren in Davids Leben hinterlassen¸ aber er versucht nach vorne zu blicken. Jahre später taucht Natascha dann wie aus dem Nichts plötzlich bei Emma und Davis wieder auf. David ist überglücklich¸ seine Tochter wieder bei sich zu haben¸ aber Emma spürt sich von Anfang an von dem verstörten und schweigsamen Teenager bedroht. Sie hat Angst¸ das Mädchen könnte ihrem kleinen Sohn etwas antun¸ da sie sich sehr feindselig ihm gegenüber verhält. Auch ihren Vater scheint sie zu hassen¸ was Emma ziemlich verstörend findet. David nimmt all dies nicht Ernst und setzt auf die Zeit¸ die alle Wunden heilt. Die Ehe der beiden leidet unter der Situation. Als David seiner Tochter erlaubt¸ mit Oliver alleine einen Spaziergang zu machen hat Emma ein zutiefst ungutes Gefühl¸ welches erneut zu einem Streit führt. Und dann wird Emmas schlimmster Alptraum wahr... Tash kehrt ohne Oliver zurück und stellt Forderungen an das Paar¸ ansonsten würden sie ihren Sohn nie wiedersehen. Das Haus ist verwanzt und wird beschattet. Während David wieder nur untätig bleibt¸ ruft Emma von einem alten Handy¸ welches sie noch im Schrank liegen hatte¸ den Polizisten Tom an¸ mit dessen Bruder Jack sie mal eine Beziehung hatte. Tom und seine Kollegin Becky fangen sofort mit den Ermittlungen an und kommen einer brutalen Organisation auf die Schliche. Und so nach und nach kommt heraus¸ das David viel tiefer in die Sache verstrickt ist als er zugibt. Um seine Haut zu retten ist ihm auch der Verrat an seinen Kindern recht. Emma erkennt¸ wie sehr sie sich in ihm getäuscht hat und will nun nicht mehr nur ihren Sohn¸ sondern auch Tash retten.Das Werk ist von Anfang an spannend und mich gruselte vor Natascha¸ die ihre Psychospielchen mit der Familie treibt. Aber so nach und nach kann mach sie verstehen. Nach allem was sie in den letzten Jahren durchmachen musste kann sie nicht anders handeln als der Organisation zu gehorchen.
Auch Tom steckt tiefer in der Sache drin als ihm lieb ist. Die Fäden laufen bei seinem Bruder Jack zusammen¸ der bei einem Bootsunfall ums Leben kam. Jack und David hatten eine gemeinsame Vergangenheit¸ die der es Tom eiskalt den Rücken runterläuft.
Leider hat mir das Ende nicht gefallen¸ aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Ich habe das Buch so ziemlich am Stück durchgelesen¸ auch wenn ich immer mal wieder versucht habe es aus der Hand zu legen. Aber genauso schnell hatte ich es auch wieder in den Händen... ein gutes Zeichen.
Susanne Giesecke