Das Nostradamus-Rätsel
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Zur gleichen Zeit finden in Frankreich immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den Katholiken und den Hugenotten statt. Die kriegerischen Auseinandersetzungen sollen durch die Heirat von Margot de Medici und dem Hugenoten Prinz Henri von Navarra beendet werden. Melisande reist nach Paris¸ um der Hochzeit beizuwohnen. Bei einem Attentat auf Prinz Henri bricht der Volkssturm los und die berüchtigte und geschichtlich nachweisbare Bartholomäusnacht bricht an. Tausende von Hugenotten werden in einer blutigen Auseinandersetzung getötet. Mélisande erkennt die Prophezeiung von Nostradamus am 24. August 1572.
Der Hintergrund von Mélisande und ihrer Bestimmung ist ein tatsächliches Ereignis¸ dass in seiner Beschreibung gut erforscht wurde und in diesem Roman seinen Niederschlag fand. Katholiken und Hugenotten bekämpften sich heftig in deren Folge sehr viele Hugenotten aus Frankreich flohen und im benachbarten Ausland¸ vornehmlich Deutschland¸ eine neue Heimat fanden. Etwa in Kassel in Nordhessen¸ in Thüringen und anderen Städten und Herzogtümern.
Ich hatte das Gefühl¸ dieses Jugendbuch ist nur ein Nebenprodukt des Romans DAS MEDICI-RÄTSEL und dass noch Nachforschungsarbeit nicht ungenutzt liegen bleiben sollte. Das ist jetzt nicht nachteilig gemeint. Während ich mit dem geschichtlichen Hintergrund sehr einverstanden bin¸ da mir mein ehemaliges Schulwissen gleiches Wissen vorgaukelt¸ hat mich die Erzählung rund um Mélisande nicht ganz überzeugt. Die Geschichte der Ich-Erzählerin wirkte auf mich etwas aufgesetzt. Erst mit der Zeit kam ich in den nötigen Lesefluss. Ein Eindruck¸ den die Autorin Theresa Breslin sicher nicht gewollt hat. Für Jugendliche¸ an die sich das Buch richtet ist es sicherlich nicht verkehrt. Fast spielerisch wird dem Leser die Vergangenheit Frankreichs um 1572 beigebracht¸ ohne dass ein erhobener Zeigefinger zu bemerken ist.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355