Das Museum der Diebe
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das Museum der Diebe oder auch das Museum von Dunt¸ ist ein faszinierendes Buch. Es beginnt damit¸ dass Sinju¸ einer der Wächter des Museums¸ ein weiteres Kind sucht¸ um es zu einem weiteren Wächter des Hauses auszubilden. Die bisherigen ausgespähten KInder zeigten sich nicht geeignet. Das letzte Kind jedoch¸ Goldie Cox¸ trug bereits mehrmals die Schandketten¸ weil es ungehorsam war. Und doch war er der Meinung¸ sie sei die Richtige¸ um ein weiterer Hüter zu werden. Als Leser ist man gleich von Anfang an dabei. Man meint¸ die schweren Ketten selbst zu tragen¸ das Klicken der Messinghandschellen zu hören. Gleichzeitig spürt man die Verzweiflung des Mädchens¸ wollte sie doch alles Recht machen und sich lediglich etwas beeilen. Und dann kommen Wächterin Esperanza und Wächter Labsal mit ihren hundert Mal gehörten Sprüchen. Und dann stiehlt ihr die Wächterin die Brosche mit dem kleinen Vogel. Die einzige Erinnerung an ihre Tante Lobe Koch. Doch Goldie hat noch etwas besonderes. Etwas was sie nie jemandem erzählte. Eine leise Stimme¸ die nur zu ihr spricht. Selbst ihre beste Freundin Fawia kennt das Geheimnis nicht.
Die zwölfjährige Goldie fiebert an dem Tag¸ da sie wieder einmal die Schandketten tragen muss einem Ereignis entgegen¸ dass die Wächter gar nicht gut finden. Die Freigebung von den Schutzketten. Der Grund liegt darin¸ dass die Protektorin das Alter auf zwölf Jahre senkte. Sie hält die Stadt für sehr sicher. Dennoch bleiben die jüngeren Kinder weiterhin mit Ketten an den Wächtern oder den Eltern gebunden. Das eigentliche Abenteuer beginnt¸ als die Ketten fallen.
Das Buch ist wunderschön gestaltet und man muss schon genau hinsehen¸ um kleine Käfer¸ Fussabdrücke und ähnliches zu erkennen. Das stabile Buch ist sicherlich eine Freude für Kinder¸ denn sie können es oft in die Hand nehmen¸ ohne zu befürchten¸ dass es nach dem dritten Lesen auseinanderfällt.
Die Geschichte nimmt die jugendlichen Leser sofort gefangen. Fesselnd sind die Beschreibungen von Handlungsort und Personen und die immer wieder in den Vordergrund gestellte Goldie. Lian Tanner ist eine in vielen Dingen verblüffende Autorin. Ihr gelingt es nicht nur sehr plastisch zu schrreiben¸ sondern ihrer Handlung eine Wendungen zu geben¸ die man als Leser so nicht erwartet. Lasst euch verführen zum Lesen¸ entführen in eine nicht mehr so fremde Welt und ein wenig an der Nase herum führen¸ wenn ihr glaubt¸ das Ende zu kennen.
Der lockere Schreibstil lädt dazu ein¸ die Seiten in rekordverdächtiger Zeit durchzulesen und umzblättern. Ein¸ und diesen Begriff benutzte ich wohlweislich noch nie¸ richtiger Page-Turner.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355