Das Mädchen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Was Trisha nicht weiss¸ aber auf dem genialen Wackel-Titelbild bereits angedeutet wird¸ in dem Wald lebt ein seltsames Wesen. Es verfolgt Trisha¸ die sich urplötzlich im Wald allein sieht¸ weil verlaufen¸ spielt mit ihr und wartet auf den Moment da sie vor lauter Furcht¸ ihr Leben aufgibt.
Im Prinzip kommt die Novelle¸ mit stetiger Wiederholung eines Bildes auf Romanlänge gebracht¸ ohne mysteriöse Geschöpfe in den Tiefen des Waldes aus. Dieses fremde Wesen ist in der Darstellung nur eine Art der inneren Angst und Unsicherheit¸ projiziert auf etwas Fremdes¸ Unheimliches ausserhalb ihrer selbst. Ihr inneres Labyrinth an Ängsten wird auf den Wald umgemünzt. Hoffnungslosigkeit zeigt sich im Dunkeln¸ Verzweiflung in der suche nach dem weg hinaus.
Der PAN Verlag hat mit Stephen King´s Das Mädchen pures düsteres Lesevergnügen herausgebracht¸ das mir in der Erstauflage des Schneekluth Verlages entging. In der Struktur eines Baseballspiels sind die einzelnen Kapitel gehalten. Der amerikanische Breitensport taucht mit Trisha als Fan der Red Sox¸ vor allem von Tom "Flash" Gorden¸ als gewichtiges Element auf.
Das Leben ist ein tödliches Baseballspiel¸ um beim Bild zu bleiben¸ das wird dem Leser sehr schnell klar. Und meist sind Kinder der Ball¸ geschlagen von Vater und Mutter jeweils in die andere Spielhälfte und ein Homerun des Kindes endet immer für den Gegner.
Obwohl ich schon lange keinen Stephen King mehr gelesen habe¸ fesselte mich das Buch bereits mit den einleitenden Worten auf Seite elf. Patricia McFarland ist eine¸ wenn nicht die glaubwürdigste¸ weibliche Figur die Stephen King geschaffen hat. Zwar sind einige ihrer Handlungen und Gedankengänge eindeutig die eines Erwachsenen¸ doch wirken sie nicht fehl am Platz.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355