Das Grab des Salomon
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Zeitsprung. Nathan Dinnek kommt nach Hause. Vor Jahren verliess er seinen Heimatort Hillcrest in der Nähe der Ortschaft Worchester¸ um Baptistenpriester zu werden. Nathan kommt zurück¸ um die Stelle des neuen Pastors der Baptistengemeinde zu übernehmen. Nathan hat jedoch einige Probleme. Seit feststeht¸ dass er nach Massachussetts zurück kehrt¸ plagen ihn Alpträume mit Bildern eines unbekannten Kultes und ein seltsames Gotteshaus. Männer in Roben mit Kapuzen über dem Kopf in einer Wüste und anderes mehr sorgt dafür¸ dass er schweissgebadet in der Nacht aufwacht. Zu hause übernimmt er die Gemeinde und kümmert sich natürlich erst einmal um sie. Er besucht seine Eltern¸ alte Bekannte¸ seine ehemalige Freundin und andere mehr. Manche dieser Menschen haben sich seither nur wenig verändert¸ andere etwas mehr¸ doch ausgerechnet sein Vater veränderte sich sehr stark. Aus einem streng gläubigen Kirchengänger wurde ein Ungläubiger. Er wandte sich von der Kirche ab¸ ging nicht mehr in die Gottesdienste besuchte keine Bibelkreise und wandte sich anderen Dingen zu. Jetzt gehört er einer anderen Gemeinschaft an. Unter der Leitung eines charismatischen Mannes formierte sich ein Männerclub¸ zu dem keine Frau Zutritt hat. Als Nathan in den Männerclub der Ammoniten eintritt¸ entdeckt er auf einem Bild den Tempel aus seinen Träumen. Und die Ammoniten sind Anhänger des Lichtbringers¸ des Luzifers. Ihr Anführer ist ein Mann¸ der sich in Hypnose versteht und sehr schnell zum gefährlichsten Gegner des Pastors entwickelt.
Nathan Dinnek versteht nicht¸ was diese Sekte in der amerikanischen Kleinstadt will. Nathan will den unbegreiflichen Dingen auf den Grund gehen. Angefangen damit¸ dass er herausfinden will¸ warum sein Vater Mitglied wurde bis hin zur Zielsetzung der Sektierer. Die Spur führt bis weit in die Vergangenheit der Menschheit. Damit sind wir wieder beim Bischof Georgios Palaiologos.
Seit Jahrtausenden hüten Eingeweihte ein Instrumentarium der Macht¸ das jedem¸ der es in die Hand bekommt¸ zur mächtigsten Persönlichkeit werden lässt. Ein einsamer Mensch hütet die Reliquie¸ damit niemand und schon gar nicht die Anhänger der Ammoniten¸ sie in die Hände bekommt.
Daniel G. Keohane ist ein Name den man sich merken sollte. Der Roman¸ der zuerst an die üblichen Vatikanverschwörungen erinnert¸ glänzt mit einer eigenständigen Geschichte. Alle angeblichen Ähnlichkeiten zu Dan Brown und anderen Autoren sind an den Haaren herbei gezogen und beschreiben den vorliegenden Roman in keiner Weise. Die Geschichte ist wirklichkeitsnah und könnte durchaus in jeder beliebigen Kleinstadt der Erde spielen. Die vorgestellten Personen sind überzeugend
beschrieben¸ die Lage in der sie sich befinden ist keineswegs abgedroschen¸ sondern durchaus als spannend zu beschreiben. Ich bin überzeugt¸ von Daniel G. Keohane noch mehr zu hören. Der Otherworld Verlag hat gezeigt¸ dass er in der Lage ist¸ nicht nur neue Autoren zu gewinnen¸ sondern auch noch gute.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355