Das Geheimnis des Mandelplaneten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Gesellschaft wird auf die Frau¸ ihre Geschlechtlichkeit auf das Symbol der Raute reduziert. Alles was früher männlich war oder auch nur so klingt wird umbenannt. Städte erhalten neue Namen¸ Sternbilder ebenso wie alles andere¸ was männlich klingt.
Die eigentliche Geschichte dreht sich jedoch um die Erforschung eines Planeten¸ der um eine mandelförmige Sonne kreist. Dort erlitt eine Gruppe von Uranautinnen (so werden die Astronautinnen genannt Schiffbruch. Dies geschah dadurch¸ dass ein Megalith sich plötzlich aufrichtete und das Raumschiff Semiramis dabei zerstörte. Lediglich die Frau namens Concepcion hat überlebt und befindet sich wieder bei der zweiten Expedition dabei. Folgt man den Beschreibungen von Concepcion¸ erfährt man¸ dass der Planet sehr viel an die Geschlechterrolle von Mann und Frau erinnert. Die Beschreibungen passen auf Penis¸ Augen¸ Vagina und anderes mehr. Dem Leser wird das mit der Zeit sehr deutlich klargemacht.
Eins der wichtigsten Aspekte der Erzählung ist¸ als sich zum Ende hin die Erzählerin Ariane und Conception unterhalten. Conception¸ die so genannt wurde¸ weil sie noch von einem richtigen Mann gezeugt wurde¸ zeigt Bilder und Briefe ihrer Mutter¸ die darauf hinweisen¸ dass sie den Vater ihrer Tochter liebte. Beide überlegen¸ in Hinsicht auf das Zusammenspiel der männlichen und weiblichen Kräfte auf dem Planeten¸ ob es nicht noch eine andere Möglichkeit gegeben hätte¸ als alle Männer auszurotten.
In Zeiten der Corona hat man viel Zeit zum Lesen. Auf dem Stapel "Wieder lesbare Bücher" lag auch dieses aus dem rororo Verlag. Meine Wahl fiel diesmal auf das feministische Buch¸ dass eher eine Sozialstudie darstellt und weniger ein Science Fiction Roman im klassischen Sinn darstellt. Es ist die Utopie¸ die immer wieder einmal aufgenommen wird¸ aber nie sehr populär wird. Eine Ausrottung der Männer ist in keinem Fall wünschenswert (vor allem für die Männer. Die Welt lebt unter der Frauenherrschaft¸ wie sie seit den Amazonen immer wieder einmal auftritt. Wenn¸ dann sind es kleine Gemeinschaften¸ diee eine gewisse Zeit ohne Männer auskommen.
Wie schreibt man als männlicher Rezensent so gern: feministische Phantastika von der Höhe der Frauenbewegung. Es ist ein lesenswertes Buch¸ jedoch ohne die heutzutage geforderte Spannung. Wer das Buch noch bekommen kann¸ sollte es lesen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355