Das Fort
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Vereinigten Staaten von Amerika sind gerade einmal drei Jahre alt. Die Engländer besetzen auf der Landzunge von Majabigwaduce die Halbinsel. Sie sind immer noch der Meinung¸ den Machtanspruch der englischen Krone auf Nordamerika aufrecht erhalten zu müssen. die Amerikaner haben alle Hände damit zu tun¸ den verlorenen Boden zurückzuerobern¸ während die Engländer damit beginnen¸ ein Fort auf der hohen Halbinsel ein Fort zu bauen und mit ihren drei Schiffen die Einfahrt in den Hafen von Majabigwaduce blockieren. Zur gleichen Zeit rückt die amerikanische Flotte an und erobert die Steilküste. Ihr Ziel ist es¸ das unfertige Fort angreifen zu können und amerikanischen Boden zurückzuerobern. Es gelingt den Amerikanern¸ den Stützpunkt Cross Island¸ auf der gegenüberliegenden Seite der Hafeneinfahrt zu erobern. Aufgrund diesen Erfolgs müssen sich die drei englischen Schiffe weiter in den Hafen zurückziehen. Leider ist das auch schon der einzige Erfolg. Im Gegenteil¸ es droht eine peinliche Niederlage gegen die Engländer¸ die zudem noch in der Unterzahl sind. Für erfolgreiche Belagerungen mit ausgefeilten Taktiken sind die Amerikaner nicht intelligent genug. So sitzen die Engländer in einem halbfertigen Fort und harren der Dinge¸ die da kommen.
Für die Amerikaner erfüllt sich Murphys Gesetz und alles¸ was schief gehen kann¸ geht schief. Dabei sollte es doch ein Leichtes sein¸ ein Fort zu erobern¸ dass noch nicht mal fertig ist. Liegt wohl auch daran¸ dass es bei ihnen keine militärischen Strukturen gibt. Zum Krieg gepresste Milizionäre¸ die zum grössten Teil selbst aus England stammen¸ keinen Befehlshaber¸ der mal das Heft in die Hand nimmt¸ ungenügende Vorräte und Waffentechnik¸ die nicht passt. Kanonen mit zu kleinen Kugeln...
Sehr interessant ist das Bernard Cornwell den Mythos um einen amerikanischen Helden widerlegt. Er räumt mit alten Vorstellungen auf¸ die er als Militärhistoriker wesentlich besser kennt als manch ein Soldat oder gar Zivilist. Eines wird jedoch schnell klar. Hätten die Engländer den Krieg mit mehr Einsatz betrieben¸ wären die Amerikaner mit wehenden Fahnen untergegangen. Das buch ist vor allem für Menschen interessant¸ die dem amerikanischen Freiheitskampf und dem Bürgerkrieg gesteigertes Interesse entgegen bringen. Für Interessierte an historischen Romanen kann man die empfehlen¸ die von dem Autor in England angesiedelt sind. Bei Romanen auf amerikanischen Boden ist er etwas befangen¸ dann bekommt das Buch längen und die Spannung fällt oft gegen Null. Der Leser hat leider auch keinen Handlungsführer¸ an den er sich klammern könnte¸ um der GGeschichte besser zu folgen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355