Das Dorf
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Trakt
Das Wesen
Das Skript
Der Sarg
Das Rachespiel
Bastian Thanner bekommt eines Tages einen verzweifelten Anruf seiner Exfreundin Anna. Die Verbindung ist zwar sehr schlecht¸ aber er kann deutlich hören dass sie Todesangst hat und in einem Dorf Namens Frundow gegen ihren Willen festgehalten wird. Anna hatte sich nach nur einem Monat Beziehung vor zwei Monaten von ihm getrennt¸ angeblich weil sie ihn nicht genug liebte¸ aber das hatte er nie geglaubt. Das Telefonat endet abrupt und Bastian veständigt sofort die Polizei. Aber da er kaum Anhaltspunkte über den Ort noch über Anna hat kann diese kaum helfen. Also macht sich Bastian selbst auf den knapp zweistündigen Weg¸ begleitet von seinem Freund Safi. Dieser ist zwar ein lieber Kerl¸ hat aber den Tick¸ sein Leben in Zahlen zu rechnen¸ was sehr anstrengend ist. Wie viele weiße Autos kommen ihnen während der Fahrt entgegen¸ wie lange dauert ein Telefonat¸ wie viele Stunden sind seit der Trennung von Anna vergangen....
In Frundow angekommen beginnen sie sofort mit ihrer Recherche und begegnen tatsächlich einem Taxifahrer¸ der glaubt¸ Anna am Tag vorher gesehen zu haben. Er geleitet die Beiden zu einem sehr abgelegenen¸ düsteren Teil des Ortes und verschwindet sofort wieder. Die Gegend ist sehr unheimlich¸ kaum eine Menschenseele ist anzutreffen und wenn sie doch jemanden finden werden Bastian und Safi mit feindlichen Sprüchen angegangen. Sie entdecken aber einen Keller und sehen durch ein Fenster ein Bett mit Handschellen und Annas Handtasche daneben. Sie eilen zum Auto zurück um ins nächste Dorf zu fahren und die Poilzei zu rufen¸ aber ihre Reifen sind zerstochen. Kurz darauf verschwindet auch Safi spurlos und nun nimmt Bastisans Schicksal seinen Lauf.
In einer Pansion erfährt er von der Wirtin Mia¸ dass in dem Dorf unheimliche Dinge geschehen¸ die ihren Ursprung vor 25 Jahren haben. In einer Scheune werden satanistische Rituale abgehalten¸ Menschen verschinden spurlos und eine Gruppe von Fremden hat die Dorfbewohner so eingeschüchtert¸ dass niemand je die Polizei gerufen hat. Telefon gibt es auch keines¸ es scheint so¸ als dass dieses Dorf sich seit 200 Jahren kaum verändert hat. Als Bastian versucht zu fliehen wird er angeschossen. Aber noch beängstigender ist¸ das er Dinge erlebt¸ die nicht zu existieren scheinen. Er redet mit einer Frau¸ über die er später erfährt¸ dass sie seit über 20 Jahren tot ist. Er sieht ständig Ereignisse die er sich scheinbar nur einbildet und der Dorfarzt bescheinigt ihm Halluzinationen. Bastian weiß bald nicht mehr was er glauben kann und was nicht. Aber er kämpft um das Leben seiner geliebten Freunde und natürlich um sein eigenes Überleben.
Arno Strobel schrieb hier einen sehr guten Psychothriller¸ der langsam und stetig einen großen Spannungsbogen aufbaut und den Leser immer wieder verunsichert zurück lässt. Das Buch wird nur aus der Perspektive von Bastian geschrieben¸ lässt sich daher gut verfolgen¸; da die Handlung chronologisch stets weiter führt. Es wird nicht¸ wie bei den meisten Thrillern üblich¸ an den spannenden Stellen zu einer anderen Szene¸ anderen Personen gesprungen.
Schon das Titelbild verspricht einen düsteren Krimi und genau so kann man das Buch nennen. Düster und beängstigend. Es hat meiner Meinung nach genau die richtige Seitenzahl und ist vom ersten bis zum letzten Moment an spannend.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355