Das Buch der Vampire 4: Brennendes Zwielicht
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Venatorin Luca Victoria Gardella Grantworth de Lacy jagte zwei Jahre lang in Rom Vampire. Diese zwei Jahre sorgten für Überraschungen und tiefe Verzweiflung. Als Anführerin der Vampirjäger sollte Victoria Gardella weniger Jagd auf Vampire machen¸ sondern als letzte reinrassige Nachfahrin der ersten Vampirjägerin für Nachwuchs sorgen. Als treusorgende Ehefrau einen männlichen Nachfolger sorgen¸ der für den Erhalt der Blutlinie notwendig ist.
Victoria musste mit ansehen¸ dass ausgerechnet Max der fähigste Venator (Vampirjäger und der ihr alles über das Vampirjagen beibrachte¸ immer noch nicht von Lilith und sie von ihm¸ lassen kann. Im Laufe der Zeit stellt sich jedoch heraus¸ dass er ihre Tante¸ zum Wohle der Menschheit vom Leben zum Tode beförderte. Nein¸ das Schlimmste¸ dass einer Frau geschehen kann ist¸ dass das Objekt der eigenen Begierde einer anderen Frau gehört. Aber immerhin kommt ein weiterer Venator zurück¸ Sebastian. Er¸ der endlich seiner Bestimmung folgt¸ steht ihr zu Seite¸ als sie gegen einen tagaktiven Vampir vorgeht. charismatischen Verführer Sebastian ein weiterer Galan¸ noch dazu recht erfolgreich¸ um ihre Zuneigung bemüht.
Während sie zwischen den beiden Männer schwankt¸ zieht es Victoria zurück nach London. Mit der Rückkehr in die Heimat muss sie aber auch die Pflichten erfüllen¸ vor denen sie sich die letzten zwei Jahre erfolgreich drückte. Gesellschaftliche Empfänge¸ Wohltätigkeiten¸ etc. Die Vampirjägerin wurde von Beauregard¸ einem mächtigen Vampir¸ gebissen¸ eilt zurück in die Heimat¸ um einen Vampir zu bekämpfen¸ der scheinbar gegen das Tageslicht bestehen kann. Dabei müsste sie selbst bereits zu einer Untoten verwandelt worden sein. Mit aller Kraft wehrt sie sich gegen die Wandlung. Dann doch lieber Vampire jagen. Ausserdem erscheint Lilith¸ die Königin der Vampire¸ in London. Als die Londoner Polizei sie zur Hauptverdächtigen einer Mordserie erklärt¸ die sie aufzuklären versucht¸ ist das Chaos perfekt. Herzschmerz und Bösewichter jagen verträgt sich nicht.
In brennendes Zwielicht kehren wir an die Themse und in die britische Hauptstadt zurück. Der Kampf der victorianischen Heldin Victoria gegen das Böse findet an zwei Fronten statt. Auf der einen Seite der Vampir¸ der im Tageslicht sein Unwesen treiben kann und auf der anderen Seite der Kampf gegen sich und den ausbreitenden Vampirismus. Dabei steht aber der Kampf gegen den Tageslichtvampir an erster Stelle. Ihr Dilemma¸ als Vertreterin des Guren¸ dem Bösen anheim zu fallen¸ wird gar nicht so sehr die Aufmerksamkeit geschenkt¸ die nötig wäre.
Mir fehlt allerdings etwas an der Atmosphäre von London¸ wie ich sie bei den alten Sherlock Holmes Romanen sehr angenehm empfand. Hier setzt die Autorin zu sehr auf die Beschreibungen in den ersten beiden Romanen.
Die Venatorin hingegen fesselt ihre Leserschaft¸ wobei ich als Mann den Roman sicher anders betrachte als eine Frau. Als solche würde ich wahrscheinlich die Heldin so beschreiben¸ dass man als Leserin nicht nur vom Buch gefesselt wird¸ sondern mit lebt¸ liebt und leidet. Für michh wäre das eine übertriebene Wortwahl. Doch bleibt ein rasanter Spannungsroman übrig¸ der langsam aber sicher auf den letzten Teil A shadows Fade hinarbeitet. Das Ende des dritten Teils geht reibungslos in den vierten Teil über¸ quasi so¸ als hätte die Autorin gar nicht abgesetzt zu schreiben. In diesem Fall wäre es sogar besser¸ wenn man die beiden Roman hintereinander weg liest. Umso grösser ist die Spannung und das Lesevergnügen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355