Dark Lord 1: Da gibt's nichts zu lachen!
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Dark Lord ist besiegt. Die Welten¸ die unter seiner Knechtschaft litten¸ sind befreit. Der Magier Hasdruban der Reine mit seinen Rittern vom weissen Schild machte ihm den Garaus. Ich denke mal¸ Hasdruban glaubt dies. Aber in Wirklichkeit begann Dark Lord eine Reise ins Land seiner persönlichen Qualen mit dem Extrem-Wunsch¸ wieder zurückzukehren. Doch erst einmal ist ihm dies verwehrt¸ zu seinem Leid hat er an Grösse und Macht stark eingebüsst. Er landet auf der Erde. Jetzt könnte man Pläne schmieden¸ die Welt unterwerfen und an der Rückkehr ins Reich arbeiten. Wenn da nicht dieser kleine¸ missliche Umstand wäre¸ im Körper eines dreizehnjährigen Jungen zu stecken und sich nicht richtig verständlich machen kann. Er liegt auf dem Parkplatz und kann sich nicht bewegen. Zwei Polizisten¸ in¸ wie Dark Lord feststellt¸ unakzeptablen Uniformen nähern sich ihm und fragen nach seinem Namen. Leider verstehen sie ihn falsch und so wird aus Dark Lord schnell ein Dirk Lloyd. Die Welt in der sich Dirk¸ Äh Dark¸ aufhält ist ihm nicht nur gänzlich fremd¸ auch seine magischen Superkräfte haben sich verabschiedet. Seine mächtige Stimme¸ mit der er die Menschlinge auffordert¸ sich zu unterwerfen¸ ist nun einmal die eines kleinen Jungen. Als ihn ein Ambu Lanze Wagen abholt¸ lernt er für kleine¸ blaue Blitze werfende und laut kreischende Elementare eine sehr effiziente Art der Folter kennen. Wie so vieles erscheint im die Welt der Menschlinge als eine Welt voll mächtiger Magie. Und seine eigene wirkt nicht. Die Menschlinge halten ihn für verrückt¸ aber hochbegabt. Innerhalb einer halben Stunde hat er nicht nur das Schachspielen gelernt¸ sondern auch seine Pflegevater besiegt. In seinem schwarzen Tagebuch des Verderbens schreibt er alles rein¸ was er in der Zeit¸ die er auf der Erde verbringt¸ erlebt.
Bei den Pflegeeltern lernt er deren Sohn Christopher kennen und in der Schule Susanne¸ kurz Suus genannt. Die beiden sind bald die ersten besten Freunde¸ andere sind halt nur Freunde. Mit den beiden erlebt er viele Abenteuer¸ immer mit dem Ziel¸ die Erde zu verlassen und wieder mächtig zu werden. Und es scheint ihm zu gelingen. Am Tag der Sonnenfinsternis soll es geschehen¸ er soll die Reise zurück in seine Welt antreten¸ wo bereits sein treuer Vasall Gargon der Grauenhafte auf ihn wartet.
Gargon wird warrten müssen¸ denn Dirk Lloyd bleibt auf der Erde. Und etwas geht bei diesem Zauber furchtbar schief...
Das Buch Dark Lord von Jamie Thomson verdrängt gerade eine Menge phantastischer Jugendbücher in der Hitliste des Jahres 2012. Es ist in meinen Augen das zur Zeit beste Jugendbuch für die ersten acht Monate des Jahres und besitzt gute Chancen es auch für die nächsten vier Monate zu bleiben. Selten hatte ich so viel Spass mit einem übermächtigen Herrscher. Das Buch ist unglaublich und sollte gelesen werden¸ weil man es sonst nicht glaubt. Mir sind in diesem Buch nur zwei Fehler aufgefallen¸ was für ein gutes Lektorat spricht. Ein Schreibfehler¸ weil Sparco einmal mit c¸ dann wieder mit k geschrieben wurde. Und¸ was wohl wegen eines Zahlendrehers einer Nichtschachspielerin zustande kam¸ ein Schachbrett hat 64 und nicht 46 Felder. Aber das sind Kleinigkeiten¸ die locker in die Schindergruben der ewigen Verdammnis geschoben werden können.
Oh ihr Menschlinge¸ wenn ihr euch nicht in den Neun Höllen¸ dem eisernen Turm der Verzweiflung¸ oder irgendwelchen Abgründen der Hoffnungslosigkeit wiederfinden wollt¸ dann wartet nicht erst auf den nächsten Band¸ den es unzweifelhaft geben wird¸ sondern lest diesen Band. Es gibt Nichts zu lachen! Denn Dirk Lloyd¸ Verzeihung¸ Dark Lord¸ ergreift die Weltherrschaft.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355