Dämonenkind-Saga 2: Kind der Götter
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
In Karien sammelt sich ein Heer¸ um Medalon anzugreifen. Prinzessin Adrina befindet sich auf dem Weg nach Karien¸ weil sie Kronprinz Cratyn heiraten soll. Sie ist das 'Bauernopfer' dass ihr Vater anstrebt. Als sichtbares Zeichen eines Bündnisses zwischen den beiden Ländern Karien und Fardohnja. Adrinas Vater ist der Meinung¸ er könnte den Krieg zwischen den Kariern und den Medalonern ausnutzen. Während Cratyn hofft¸ dass er Medalon im Süden angreift¸ will König Hablets lieber Hythria übernehmen. Da bleibt keine Möglichkeit¸ Karien zu Unterstützen. Kaum sind Cratyn und Adrina vermählt¸ verbringt ihr Mann die Flitterwochen allein beim Heer. Zumindest war das die Planung¸ doch sie besteht darauf¸ ihn zu begleiten. Die Meisterin der Ränkespiele will neue Pläne schmieden und sucht ein neues Betätigungsfeld.
Der neue Krieg wird jedoch nicht nur durch die Krieger geführt. Durch die Priester greift Gott Xaphista persönlich in die Auseinandersetzung ein.
Ein Blick auf die anderen Figuren sei noch gestattet. Da ist zum Beispiel Loclon¸ der seine Rolle ausbauen konnte und zum Hauptmann und Ausbilder in der Zitadelle wurde. Er ist weiterhin der Unsympath der Trilogie. Gemein¸ sadistisch¸ grausam und immer noch mit dem brennenden Wunsch im Herzen¸ sich am Dämonenkind zu rächen. Damian Wulfskling war Gegenspieler von Tarjanian und findet sich plötzlich in der Rolle des Verbündeten wieder. Und von da zum Freund ist es nur ein kleiner Schritt.
Adrina als zickige und verwöhnte Prinzessin lockert die Handlung etwas auf. Die Freizügigkeit in Liebe und Kultur bekommt ihr in der prüden neuen Umgebung gar nicht gut. Ihre Unabhängigkeit stösst bei den Kariern schlecht an¸ denn dort ist man gewöhnt¸ das die Frauen gut aussehen und den Mund halten. Trotzdem erkennt sie recht schnell¸ dass sie ihren Mann sehr gut unter Kontrolle hat.
Der Roman begann recht gemütlich. Nicht zu viel Spannung¸ so dass die ältere Leserschaft sich ohne Bluthochdruck an den Roman wagen kann. Etwas Bewegung kam herein¸ als mit Prinzessin Adrina eine neue Handlungsträgerin in das Blickfeld rückte. Jennifer Fallon lässt sich gut lesen¸ doch wurde die Arbeit der Schriftstellerin durch das Lektorat etwas torpediert. Eine schwache Fortsetzung mit nur wenigen guten Ideen. Mir fehlt diesmal ein ausführlicherer Teil um Magie und Götter. Die Handlung ist vorhersehbar¸ leider. Hoffen wir¸ dass im nächsten Band die Spannung steigt¸ und damit Adrenalin und Blutdruck.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355