Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Ausgangssituation ist relativ schnell erzählt. Nach einem Unfall befindet sich Alex Gray im Körper von Phillip wieder. Er hat das Problem¸ als er morgens in den Spiegel schaut¸ nicht den schmächtigen¸ rothaarigen Jungen mit Sommersprossen zu sehen¸ der er ist. Stattdessen ist er ein braun gebrannter¸ muskulöser Typ. Alex steckt in Phillips Körper. Er hat keine Ahnung¸ wie er da hinein kam und er will einfach nur wieder raus. Er will weder Flips Körper noch dessen Leben¸ sondern wieder sein eigenes Leben leben. Alex fällt das neue Leben schwer. Es fällt ihm aber auch nicht leichter¸ als er mit anderen Menschen zusammentrifft¸ die das Gleiche wie er erlebten. Da sind die beiden Jugendlichen Cherry und Rob¸ die sich bald als gute Freunde erweisen. Cherry als ein normales Mädchen und Rob¸ der sich so gibt¸ als hätte er sein Leben bestens unter Kontrolle. Beide Charaktere ergänzen sich und natürlich Alex. Dessen Probleme liegen eher darin¸ dass die Elternhäuser von Phillip und Alex sich sehr stark unterscheiden. So fällt es natürlich schwer¸ ein „normales“ Leben zu führen. Der Kontrast bildet dabei ein weiteres Spannungselement der Handlung.Martyn Bedfords Schreibstil ist sehr schön zu lesen und der Übersetzter hat gute Arbeit geleistet¸ so dass der Roman sofort gut unterhält. In seiner Erzählung achtet er darauf¸ nicht nur gute Einzelheiten zu präsentieren¸ sondern bringt Dramatik und Gefühl mit hinein. Der Autor nimmt uns mit in eine Reise ins Ich. Wie lebe ich als Alex/Phillip und wie komme ich aus der scheinbar verfahrenen Situation wieder heraus. Ich bin als Leser direkt angesprochen und fühle und leide mit dem Hauptdarsteller. Sehr schön gelöst und beschrieben. Einziger Wermutstropfen. Der Titel. Was ist an dem einfachen englischen Titel so schlecht¸ das ein schlechterer denglischer Titel genommen werden musste?