Clone Rebellion 1-5: Republik
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Private first class Wayson Harris wuchs in einem Waisenhaus der Vereinigten Obrigkeit unter Tausenden von Klonen auf¸ die als ultimative Soldaten herangezüchtet wurden. Im Gegensatz zu den anderen Marines¸ die darauf programmiert sind¸ erst zu gehorchen und später zu denken¸ hat Harris seinen eigenen Kopf. Als er den Angriff eines abtrünnigen Generals abwehrt¸ wird Harris mitten in einen galaktischen Konflikt geworfen¸ der ihn dazu zwingt¸ sowohl seine Existenz als Waffe der V. O. als auch den Preis der Rebellion in Frage zu stellen.
(Verlagstext)
Wayson Harris ist ein Klon der Armee der Vereinigten Obrigkeit. In einem Waisenhaus aufgewachsen und nun ein Diener der Obrigkeit. In seiner eigenschafft als Klon hat er den Anweisungen zu folgen und keine Fragen zu stellen. Allerdings hat er einen kleinen Fehler¸ denn er besitzt einen eigenen Willen. Ihm ist schnell klar¸ dass er sterben wird¸ wenn man herausfindet¸ dass er sich von den anderen unterscheidet. Als Klon ist er „Kanonenfutter“ und wird nie zum Offizier befördert. Der Klon Wayson wird durch den höchsten Admiral der Vereinigten Obrigkeit geschützt¸ ohne dies zu wissen. Versetzt auf einen entlegenen Planeten soll er mit seiner Gabe nicht erkannt werden.
Wayson Harris arbeitet immer noch für die Vereinigte Obrigkeit als letzter Überlebende seiner Einheit. Sein Leben als Klon ist nicht einfacher geworden seit seinen ersten Eskapaden. Die galaktische Situation eskaliert langsam¸ ein offener Konflikt entsteht und Harris¸ der Klon mit dem eigenen Willen¸ steckt in der Klemme¸ denn er muss eine Entscheidung treffen¸ auf welcher Seite er steht. Er arbeitet für Admiral Klyber¸ einem der besten und hochdekoriertesten Offiziere. In Zusammenarbeit mit Ray Freeman bearbeitet er Sonderaufträge des Admirals. Durch die Intrigenspiele innerhalb des Militärs fällt der Admiral einem Mord zum Opfer. Nicht nur er¸ sondern auch die Besatzung wird ermordet¸ so dass keine Zeugen übrig blieben. Wayson begibt sich auf die Suche nach dem oder die Mörder. Dabei deckt er einen Plan auf¸ der den Verlauf des zurzeit tobenden Krieges entscheidend verändern könnte. Jedoch kommt er mit seiner Erkenntnis zu spät und die Vereinigte Obrigkeit muss eine verheerende Niederlage einstecken.
Wayson Harris strandete mit seinem Partner Ray Freeman auf einen Grenzplaneten. Der Krieg gegen die wieder erstarkten Mogats fordert Opfer. Allerdings gelingt es den beiden¸ den Planeten zu verlassen¸ nur um nach einem explodierten Triebwerk mitten im All zu stranden. Zum Glück für die beiden (und der Serie) werden sie gerettet. Aber ausgerechnet von den Japanern¸ die sich der Konföderierten Armee angeschlossen hatten. Man bringt sie zur Erde zurück und dort wir auf einem Mal eine neue Allianz gebildet. Aus alten Feinden werden neue Freunde. Wayson Harris muss mit den SEAL-Klonen zusammenarbeiten¸ die die annderen Klone nahezu auslöschten. Zwar ist dies ein Thema¸ aber Klone und Seals akzeptieren die Situation.
Wayson Harris¸ der Held der Reihe steigt von einem einfachen Befehlsempfänger auf und wird der erste Klon mit einem Offizierspatent. Seine Position ist einzigartig¸ da er der einzige Klon ist¸ der weiss¸ dass er einer ist¸ der einzige Klon mit Offizierspatent und dennoch sehr einsam¸ da er nie mit richtigen Menschen gleichgestellt sein wird.
Die Romanreihe bedient alle gängigen Klischees. Diesen Satz schreibe ich in Bezug auf Rezensionen eher mit einer negativen Sichtweise auf ein Buch. Hier jedoch erwartete ich nichts anderes und so ist er zur Abwechslung positiv gemeint.
Der Roman startet positiv¸ Protagonist Klone Wayson Harris wird positiv dargestellt und man erhält so gleich eine Sympathiefigur¸ mit der sich der Leser identifizieren kann.
Der Hintergrund¸ den Steven L. Kent aufbaut¸ gefällt mir sehr gut. Ein Riesen-Staat¸ der auf dem gleichnamigen Buch "Der Staat" von Plato aufbaut ist eine tolle Idee. Dennoch muss ich oft an Star Wars und Legion (nachsehen) denken. Zu viele Ähnlichkeiten die mir vorkommen. Allerdings bin ich mit der Erzählung sehr zufrieden. Intrigen innerhalb des Militärs¸ Unabhängigkeitsbestrebungen einiger Sonnensysteme¸ verschieden Klone etc. Hauptsächlich spielt sich natürlich alles im Umfeld des Militärs ab.
Der erste Band bietet allerdings einige Nachteile¸ denn es gibt keine erklärbaren Verknüpfungen der unterschiedlichen Handlungsstränge. Sie kreuzen sich ab und zu¸ bilden jedoch keinen übergreifenden Plot. Die angekündigten Unabhängigkeitsbestrebungen einiger Planeten verlaufen erst einmal nur nebeneinander zur anderen Handlung und wirken daher erst einmal unwichtig. Dies ändert sich im Laufe der nächsten Bände und dann erhält der Leser den Überblick¸ den er erst einmal vermisst.
Steven L. Kent lässt im Laufe der Handlung seinen Protagonist Wayson Harris nicht mehr so passiv agieren. Sein Schicksal liegt nun fast in seine eigenen Händen. Die weiteren Personen¸ die im Vordergrund rücken sind gut dargestellt¸ fallen vom Klischee weg und werden eigenständiger. Ein sehr schöner Wandel¸ den der Autor hier vorlegt.
Harris ist aufmerksamer¸ aktiver und dadurch glaubwürdiger. Er ist es¸ der den Anschlag auf seinen Mentor Admiral Klyber aufdeckt¸ aber nicht verhindern kann. Auch sein Verhältnis zu Admiral Che Huang¸ der zuerst ein wenig platt wirkte in der Beschreibung¸ erhält mehr menschliche Züge.
Spannend bleibt¸ wie sich der Konflikt mit den Mogons in der Galaxie entwickelt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355