Chronik der Vampire: Nachtmahr
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Lestat erhält das Angebot eines zwielichtigen Typen¸ der mit ihm einen Körpertausch vollziehen möchte. Trotz der Warnungen seiner Freunde stimmt er zu. Bald schon bereut er seine voreilige Entscheidung. Denn der Mann in seinem Körper kommt nicht an den ausgemachten Treffpunkt für den ausgemachten Rücktausch Lestat begibt sich zu seinen Freunden und bittet vergeblich um Hilfe. Seine Freunde sind sogar der Meinung¸ er solle die Gunst der Stunde nutzen und dem Fluch der Unsterblichkeit zu entkommen. Lediglich David Talbot¸ der dem Geheimorden der Talamasca angehört¸ ist bereit ihm zu helfen. Quer durch die Vereinigten Staaten folgen sie der blutigen Spur des Körperdiebes.
Damit beginnt eine wilde Verfolgung mit den Höhen und Tiefen eines sterblichen Menschen¸ der eigentlich ein Unsterblicher ist.
Dieses Buch der Vampirchroniken zählt eigentlich nicht wirklich als Vampirroman. Der Vampir Lestat de Lioncourt muss das ganze Abenteuer im Körper eines Sterblichen erleben¸ ohne die verstärkten Kräfte durch den Vampirismus. Weil sein Leben als Unsterblicher bereits eit mehr als 200 Jahre zurückliegt¸ bringt ihm das eine Menge Probleme ein. Zudem entwickelt sich der Roman zu einem kleinen vampirischen¸ philosophischen Werk. Es entwickelt eine geistige und moralische Tiefe¸ die aus einem Alptraumwesen praktisch den 'Edlen Vampir' zeichnet. Eine nie gekannte Bitterkeit zeichnet Lestat aus¸ der in seiner Unsterblichkeit eher einen Fluch¸ denn einen Segen sieht. Und doch läst er die Chance einer möglichen Sterblichkeit vorbeiziehen¸ auf der Suche nach seinem echten Körper.
Wie auch die Bücher vorher schreibt Anne Rice einen spannenden Roman. Sie versteht es die Leserinnen und Leser in ihre Welt zu entführen und an dem Schicksal ihrer Handlungsträger teilhaben zu lassen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355