Changers: KIM
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Seine erste Identität als „Drew“ ist für Ethan nicht leicht: Sie muss sich mit den Regeln der Changers vertraut machen¸ verliebt sich und muss für diese Liebe kämpfen. Was werden die Gegner der Changers unternehmen? Und ist die Organisation¸ die sie unterstützt¸ wirklich so gut? Die wichtigste Frage aber lautet: Wer wird „Drew“ am Ende sein?
In neues Schuljahr bringt Oryon eine neue¸ diesmal wieder weibliche Identität: Er verwandelt sich in Kim¸ ein 16-jahriges asiatisches Mädchen. Mit ihrem Übergewicht und ihrem burschikosen Auftreten ist Kim in der Schule eine Außenseiterin. Vergeblich versucht sie¸ Audreys Aufmerksamkeit zu gewinnen. In einer einsamen¸ betrunkenen Nacht schreibt Kim an Audrey einen Brief¸ in dem sie ihr alles über die Changers und ihre verschiedenen Identitäten – Drew¸ Oryon¸ Kim – erzählt. Sie will den Brief nicht abschicken¸ doch Benedict¸ der Anführer der RaChas¸ hat andere Pläne... (Verlagstext
Die Changers-Reihe war mir bisher unbekannt. Ich hatte sie einfach übersehen¸ aber bei den vielen Büchern die Jahr für Jahr auf den Markt drängen und um Aufmerksamkeit heischen¸ ist das schon mal möglich. Die ersten beiden Bände kann ich nicht beurteilen. Aber eine Erzählung¸ die sich darum dreht¸ dass ein Mensch seine Persönlichkeit inklusive Geschlecht wechseln kann ist eine interessante Grundlage. Der junge Changer Drew-Oryon nimmt die Persönlichkeit einer 16jährigen dicken¸ asiatischen Jugendlichen an. Ab jetzt nennt sie sich Kim und muss sich mit ihrer Rolle als übergewichtige und burschikos Aussenseiterin befassen. Dicke Mädchen sind beliebt als Ziel des Spottes und so fällt sie zeitweise in Depressionen. Probleme gibt es auch¸ weil sie die Vergangenheit nicht hinter sich lassen kann und versucht Audrey alles zu erklären. Doch der Versuch geht erst mal schief. Mit der neuen Figur bekommt sie aber auch neue Freunde. Neben Kim fand ich ihren neuen Freund Kris interessant dargestellt. Er ist in einer sexuellen Identitätsphase und kann sich nicht entscheiden¸ ob er lieber Jungen oder Mädchen mag.
Der Schreibstil ist fesselnd. Keine Frage¸ das Buch richtet sich an junge Menschen und mit der Ausrichtung ist es für Jungs und Mädchen lesbar. Trotz ihrer Aussenseiter-karriere ist Kim sehr sympathisch geschildert. Man(n versteht ihre Probleme¸ die zum Teil recht emotional dargestellt werden. Dieser Roman ist bestens geeignet¸ mit der besonderen Art der Geschlechterdarstellung¸ pubertäre Jugendliche zum Verständnis der anderen zu bringen und diese auch einmal mit anderen Augen zu sehen. Eine gelungene Erzählung
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355