Cassie Palmer Reihe 1: Untot mit Biss
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Cassie Palmer jedoch versucht einen klaren Kopf zu behalten und lässt den Charme ihres Vampirs wie Öl auf einer Wasserfläche abperlen. Ist Cassie Palmer zunächst nur eine Seherin¸ entwickelt sie nach und nach andere Fähigkeiten¸ die das Leben aber nicht unbedingt besser werden lässt. Wer unterhält sich schon gern mit Geistern¸ wenn ein Mensch in der Nähe steht und die Selbstgespräche ziemlich blöde aussehen lässt. Wenn man wenigstens ein Handy in der Hand hätte ...
Nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern wuchs sie bei Vampiren auf¸ und jetzt¸ als Erwachsene¸ ist sie auf der Suche nach Antworten. Vor allem geht es darum¸ herauszufinden¸ was wirklich mit ihren Eltern geschah.
Die eigentliche Handlung der Geschichte geht um einen sich bedroht fühlenden Vampirrat¸ der Cassie für seine Zwecke und Ziele einspannen will. Sie kann Tote sehen und befragen und auf diesem Weg könnte man herausfinden¸ wer die anderen Vampire tötete. Mit jedem toten Vampir geht im Vampirrat das grosse Zittern los. Andere Gruppen kennen ebenfalls ihre Fähigkeiten¸ die im Laufe der Zeit eine Steigerung erfahren und mit den gegensätzlichen Interessen ist Cassie nicht nur der Platz zwischen allen Stühlen sicher¸ sondern mal Gegner¸ mal Verbündete im Wechselspiel der Eitelkeiten.
Cassie hat aber auch ein furchtbares Geheimnis. Der skrupellose Vampir Antonio liess ihre Eltern töten¸ damit das elfjährige Mädchen nur für ihn tätig werden konnte. Ein Vorsprung¸ den die anderen Vampire nicht gern sahen. Bis zu dem Zeitpunkt¸ da Cassie aus dem Verliess des Vampirs entkommt standen Antonios Aktien ganz gut. Cassie lebt mit Tomas in einer Art Wohngemeinschaft. Als eines Tages Vampire die beiden Angreifen¸ lässt Tomas seine Maske als biederer Bürger fallen und entpuppt sich als stärkerer Vampir als die Gegner. Doch auch Cassie ist nicht ganz ohne. Mit dem Drudenfuss auf ihrem Rücken hat sie einen kleinen Trumpf in der Hinterhand. Wenn der Drudenfuss aktiv wird¸ werden auch ihr freundlich gesinnte Geister aktiv und greifen helfend ins Geschehen ein. Zudem ist sie in der Lage in der Zeit zu reisen und Gedanken zu legen.
Der vorliegende Roman ist etwas für Menschen¸ die sich gern mit Romantik und Action in einem Buch anfreunden können und die sanfte Erotik als Würze empfinden¸ ohne dass drastische Worte fallen müssen. Die Hauptdarstellerin ist eine starke¸ selbstbewusste und vor allem selbstständige Frau mit einem eigenen Schutzgeist¸ der jedoch eigene Wege zu gehen bereit ist. Sie benötigt in der Regel keine Hilfe. Im Gegenteil¸ jeder will die ihre in Anspruch nehmen. Die unterschiedlichsten Gruppen¸ ob nun Zirkel¸ Senat¸ Antonio¸ Rasputin¸ Jack the Ripper¸ Magier¸ Elfen und wer noch alles¸ will sich ihrer Kräfte versichern¸ ohne Rücksicht auf die Frau zu nehmen.
Nebenbei ist der vorliegende Roman auch sehr vielschichtig¸ verwirrende Handlungsstränge und immer neue Abhängigkeiten von Cassie verwirren den Leser doch etwas. Dafür wird die Auflösung zielgerichtet vorangetrieben und effektiv umgesetzt. Eine der wenigen besseren romantisierenden Vampirbücher.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355