Wenn menschliche Überreste auf dem Gelände eines alten Klosters entdeckt werden¸ wird schnell klar¸ dass jemand das Gelände als seine persönliche Grabstätte benutzt hat. Aber wenn das Kloster schon lange verlassen ist und die Überreste viele Jahre zurückliegen¸ könnte dies das Werk von mehr als einem besessenen Mörder sein? Es ist eine Untersuchung¸ die mit zunehmender Beweislage immer mehr Fragen aufwirft¸ und nachdem ihr letzter Fall katastrophal endete¸ können Tony Hill und Carol Jordan nur noch aus der Ferne zusehen. Denn Carol hat ihren Job gekündigt und Tony sitz für Jahre im Gefängnis. Keine gute Ausgangssituation¸ einen Fall zu lösen.

How The Dead Speak (mit dem zwar passenden aber nicht getreu übersetzten Titel der Knochengarten ist das 11. Buch in der Reihe von Carol Jordan und Tony Hill. Man kann das Buch durchaus ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bücher lesen¸ um aber die vielen Anspielungen zu verstehen¸ sollte man vielleicht bei eins anfangen.

In diesem Teil sitzt der Kriminalpsychologe Tony hinter Gittern und Carol ist als Polizistin endlich aus dem Polizeidienst entlassen. Tony findet im Gefängnis unerwartete Entfaltungsmöglichkeiten für seine Talente¸ und Carol hat sich mit einer kleinen informellen Gruppe von Anwälten und Forensikexperten zusammengetan¸ die sich mit vermuteten Justizirrtümern befasst. In der Zwischenzeit werden Dutzende von Skeletten gefunden¸ die auf dem Gelände eines nicht funktionierenden Waisenhauses vergraben sind. Es bleibt der Polizei überlassen¸ die Kriminellen zur Strecke zu bringen.

In diesem Buch werden mehrere Fälle auf einmal behandelt¸ die von verschiedenen Personen bearbeitet werden¸ wobei mindestens zwei Fälle einen gemeinsamen Nenner haben. Die Handlungsstränge von Tony Hill und Carol Jordan sind in diesem Buch zweitrangig. Hier geht eine ganze Menge vor sich. Die Leser müssen den Überblick über die verschiedenen Fälle behalten¸ die gut miteinander verknüpft sind. Die Handlung ist eine Mischung aus einem ungelösten Fall¸ der Festnahme eines flüchtigen Gauners¸ einem Fall¸ der die Unschuld von jemandem beweisen soll¸ abgesehen von Tonis persönlicher Spur. Wenn es darum geht¸ mehrere Spuren auf einmal zu bearbeiten¸ ist Val McDermid eine absolute Meisterin. Obwohl das Kapitel den Schwerpunkt von einem Fall zum anderen verlagert¸ fühlt man sich nie verwirrt.

Das Buch ist gut geschrieben¸ obwohl ich das Gefühl hatte¸ dass es ziemlich viel Zeit in die Festlegung von Nebenfiguren investiert hat; alle wurden verschiedenen Aspekten der Untersuchungen zugeordnet¸ aber viele von ihnen hatten nur sehr wenig zu tun. Die Charaktere von Tony und Carol waren meist auf die parallele Handlung beschränkt¸ die nichts mit dem Haupträtsel zu tun hatte. Es gibt mehrere Handlungsstränge¸ die letztendlich zusammenhängen¸ aber es endet auch mit mehreren ungelösten Problemen¸ die frustrierend sein kkönnen.

Insgesamt ist dies eine wirklich gute Lektüre. Das Tempo war ausgezeichnet¸ und die einzelnen Fälle waren gut geschrieben. Elektrisierend und voller meisterhafter Spannung ist dies der bisher am sehnlichsten erwartete Thriller von Val McDermid ¸ der Nummer eins unter den Bestsellern und der Königin des Verbrechens.

Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355