Calaspia 1: Die Verschwörung
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Bryn Bellyset ist ein Mensch vom Stamm der Barue und kehrt nach vier Jahren Ausbildung bei den Aposteln des Verstehens¸ dem philosophischen Orden zur Verteidigung des apheristischen Glaubens¸ wieder in seine Heimat zurück. Als erstes trifft er auf seinen alten Freund Mittni und wird entsprechend freudig begrüsst. Die Rückkehr¸ die erst so angenehm begann endet im Chaos eines Überfalls.
Telseara und Dordios gehören ebenfalls zu den Barue und bilden mit Bryn und Mittni ein verschworenes Quartett von Freunden.
Was sie zusammen schweisst ist vor allem der Angriff der Monster. Dämonen¸ Ostentum und Nurgor sind jedoch nur die Diener eines legendären Gegners. Dieser bleibt jedoch im Laufe der Handlung im Hintergrund. Auf diese Weise erfährt niemand¸ wer wirklich die Fäden zieht.
Das Buch trägt als Kennzeichen viele Elemente anderer Romane. Ähnlichkeiten mit Tolkien¸ Donaldson und anderen Fantasy-Autoren sind nicht zu leugnen. Mir kommt es jedoch nicht darauf an¸ die typische Abenteuererzählung mit all ihren Quellen aufzuzeigen. Im Gegenteil. Mir gefällt an dem Roman die Vielfalt der Ideen¸ die eingefangen und zu einem eigenständigen Roman verarbeitet wurden.
Die Geschichte der Zwillingsautoren Jyoti und Suresh Guptara ist in sich ein stimmiger und vernünftiger Erzählstrang. Der Kampf in diesem Buch ist nicht unbedingt der zwischen Gut und Böse. Das Schwarz-Weiss-Schema vieler Fantasy-Romane wenden die beiden Jungen nicht an. Sie gehen sogar soweit¸ die Verachtung von begabten Leben als Missbrauch der Vernunft darzustellen. Den nächsten Schritt¸ den Glauben als wichtigstes Mittel in den Mittelpunkt zu stellen¸ kann ich als Nicht-Gläubiger nicht nachvollziehen. Der Hintergrund ist sicherlich darin zu sehen¸ dass sie im christlichen Glauben erzogen wurden und aktive Mitglieder der International Protestant Church in Zürich sind.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355