Brandmal
In Hamburg geht ein Serienkiller um. Sein Markenzeichen: Er färbt seinen Opfern die Haare rot und skalpiert sie. Der Hauptkommissar Jan Fabel und sein Team werden auf den Fall angesetzt. Aber schon bald muss Jan Fabel nicht nur sein kriminalistisches Gespür einsetzen¸ sondern auch sein Wissen als studierter Historiker. Alle Opfer scheinen etwas mit der RAF-Szene von früher zu tun zu haben. Vor 20 Jahren gab es einen Terroristen¸ den man den "Roten Franz" nannte und der unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Ist die Mordserie ein Rachefeldzug? Und wenn ja¸ gegen wen? Oder liegen die Gründe für die Morde in einer Zeit¸ in der in dem heutigen Norddeutschland noch heidnische Stämme lebten¸ wie der Mörder den Ermittlern glauben machen möchte?
Um den Mörder entlarven zu können¸ müssen Jan Fabel und sein Team in die Vergangenheit einiger Leute der Hamburger Prominenz eintauchen. Und zum allen Überfluss taucht ein alter Gegner des Teams wieder auf ...
Mit "Brandmal" hat Craig Russell sein stärkstes und bestes Buch um Jan Fabel und sein Team abgeliefert. War "Blutadler" recht blutig und "Wolfsfährte" eher psychologisch¸ so vereint Brandmal beides perfekt.
Der Autor nimmt den Leser mit auf eine schnelle Achterbahnfahrt¸ in der nicht nur die Psyche des Mörders¸ sondern auch die von Jan Fabel ausgiebig beleuchtet wird. Nur selten wird dem Leser eine Pause gegönnt¸ in dem er allerdings eine kurze Einführung in die Geschichte Norddeutschlands bekommt¸ die ebenfalls spannend erzählt wird. Während der Leser sich zusammen mit Fabel und dessen Team auf die Jagd nach dem Mörder macht¸ lernt er nicht nur die Arbeit der Mordkommission kennen¸ sondern auch die spannende Arbeit der Forensiker und der Historiker/Archäologen.
Für zusätzlichen Nervenkitzel sorgt das erneute Auftauchen von Wassyl Witrenko¸ der dem Team um Fabel in "Blutadler" schwer zugesetzt hat. Hier kann ich aber alle beruhigen¸ die befürchten¸ nun das Buch lesen zu müssen¸ um diesen kleinen Nebenstrang verstehen zu können. Russell hat diesen Nebenstrang so geschickt eingebaut¸ dass man Blutadler nicht lesen muss¸ was ich dennoch empfehle¸ weil es ein tolles Buch ist.
"Brandmal" ist¸ wie schon gesagt¸ meiner Meinung nach das bisher beste Buch von Craig Russell. Es ist spannend geschrieben¸ ganz nebenbei lernt man eine Menge und bis zum Schluss wird selbst die beste Spürnase unter den Krimilesern nicht herausfinden können¸ wer der Täter ist. Das einzige Manko dieses Buches: Man hat es schnell durchgelesen¸ denn man will es einfach nicht aus der Hand legen.
Eine Rezension von: C. Sibilitz http://www.geisterspiegel.de