Blutportale
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Saskia wacht auf in einem dunklen Raum. Das ist an sich nicht ungwöhnlich. Eher der Zustand¸ in dem sie sich befindet und mit einem kopflosen Liebhaber. In diesem Fall ist der Begriff kopflos wörtlich zu verstehen¸ denn Patricks Kopf rollt ihr zwischen die Beine. Und damit beginnt ihre Panik¸ denn das Blut fliesst heftig. Die Niagara-Fälle sind ein ein armseliger Rinnsaal dagegen. (okay¸ ein wenig übertrieben ist der Vergleich schon). Sie geht durch die Räumlichkeiten und kann das was sieht nicht verstehen.
Im ersten Buch blenden wir um zu Will¸ einem Floristen¸ der gerade einem Mann einen Blumenstraus band¸ der diesen mit seinen rosa Blüten zu schwul findet. Sagt ein Schwuler. Will ist wie Saskia ein leidenschaftlicher Fechter und würde so einen anstrengenden Kunden mit seiner Stichwaffe am liebsten ...
Wie dem auch sei. Im Laufe der spannenden Handlung erfahren wir mehr über die Beziehung zwischen Will Gul und Saskia. Ihr einfaches Leben ändert sich¸ als Saskia gegen den geheimnisvollen Maître antritt.
Es ist eine reinigende Handlung. Duellieren reinigt die Seele¸ man wird alle Rachegelüste¸ den ganzen Hass¸ los dabei.
Rudi van Oeveren¸ Maître (Fechtmeister)
Kaum ist der Kunde weg¸ tritt die Immobilienmaklerin Hansen auf den Plan. Sie will das Haus¸ in dem er wohnt für einen ihrer Kunden erwerben. Aber Will ist selbst nur dort der Verwalter. Für diese Verwaltungstätigkeit darf er dort kostenlos wohnen. Er ahnt nicht¸ dass es in dem Haus eine geheimnisvolle Kammer gibt in der ein Artefakt verborgen ist. Über die Maklerin bekundet nun eine Gruppe ihr Interesse an dem Haus (eher nebensächlich) und dem Artefakt (hauptsächlich). Mit dem Artefakt in ihren Händen will die Gruppe ein Blutportal öffnen und der Menschheit die Segnungen des Chaos angedeihen lassen.
Markus Heitz wird von mir schon fast mit schöner Regelmässigkeit mit seinen aktuellen Büchern vorgestellt. Seit seinen ersten Romanen betrachte ich mir sehr genau¸ was der Saarländer Autor so alles schriftlich von sich gibt. Seine im Knaur Verlag erscheinenden Thriller ähneln stark den alten Gruselromanen. Es ist mir jedoch wichtig¸ das der Artikel ähnelt¸ beachtet wird. Manch einer wird vielleicht den Roman in Richtung Splatter-Romane abschieben wollen. Das ist er trotz des Blutdurstes nicht. Sein vorliegender neuer Roman beginnt zwar wie Splatter-Punk (also nichts für zartbesaitete Gemüter) und sorgt dafür¸ dass der Grusel den Leser bereits zu beginn richtig packt. Im anschliessenden ersten Buch geht es erst einmal beschaulicher zu. Dieser Zustand ist jedoch nicht von langer Dauer.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355