Black Dagger 03: Ewige Liebe
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das ist der Hintergrund der Romantic Thriller¸ die Jessica Bird alias J. R. Ward schreibt. Vordergründig geht es jedoch um eine Liebesgeschichte. Rhage¸ der beste Vampirkämpfer der zur Zeit am Un-Leben ist¸ wurde von der Jungfrau der Schrift verflucht. Jedesmal wenn er sich gefühlsmässig zu sehr verausgabt muss er damit rechnen¸ sich in eine wilde hemmungslose Bestie zu verwandeln. In diesem Fall hilft ihm nur ein Kampf oder heftiger¸ brutaler Sex¸ um sich aus dieser Anspannung zu befreien. Rhage der Verfluchte¸ der Vampir der sich fast immer unter Kontrolle hat¸ der Vampir¸ der meint sich und seine Umgebung zu beherrschen¸ verliert eben diese. Rhage der Vampir verliebt sich in eine Sterbliche. Aber seine Liebe¸ Mary trägt auch eine schwere Bürde¸ denn sie ist unheilbar an Leukämie erkrankt. Eine Blutkrankheit¸ etwas schlimmeres hätte einem Vampir nicht geschehen dürfen. Dabei ist es nicht so schlimm¸ denn die Vampire der J. R. Ward ernähren sich nicht von Menschen¸ sondern von anderen Vampiren. Damit würde sich weder Rhage vergiften¸ noch Mary mit dem Vampirismus-Virus anderer Erzählerinnen anstecken. Dieser erzählerische Trick macht die Welt um einiges interessanter und lesenswerter. Die lederbekleideten Hünen der Black Dagger¸ die sich in den ersten beiden Romanen viel zu sehr einem Klischee näherten erhalten im Laufe der Erzählung viel mehr Schwächen und Stärken¸ wie man sie sonst nur von den Menschen kennt. Schablonenhafte Muster vermeidet die Autorin um besser mit den Vampiren¸ Menschen und Lessern jonglieren zu können. Dies beginnt bei den normalen Eigenschaften und geht hin bis zu den erotischen¸ manchmal den das Pornographische streifende¸ Beschreibungen. Nur allzu willig geben sich die Vampirinnen den dominanten Vampiren hin¸ was bis fast zur eigenen Selbstaufgabe führt. In diese Welt führt J. R. Ward nun ihre menschliche Antiheldin Mary. Mary ist eher eine graue Maus¸ wirkt überhaupt nicht anziehend und wird trotzdem in den Mittelpunkt dieses Romans gestellt. Leider ist auch dieser Roman in zwei Teile gespalten¸ so dass die Leserin gar nicht dazu kommt¸ das Ende zu geniessen. Ich betonte eben extra den Begriff Leserin¸ denn ich sehe hier eindeutig in ihnen das Zielpublikum. Trotzdem fühlte ich mich als Mann auch gut unterhalten. Eine melodramatische Liebesgeschichte¸ Frau findet Märchenprinz und ... verliert.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355