Behemoth
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Erde ist in ferner Zukunft unbewohnbar geworden. Die einzige Hoffnung der Menschheit sind drei riesige Generationenschiffe, die sich ein kosmisches Rennen zum nächsten habitablen Planeten liefern. Im Laufe der langen Reise haben sich die Besatzungen immer weiter auseinander entwickelt. Als sie plötzlich auf ein Raumschiffwrack treffen, entbrennt ein Konflikt zwischen den drei Schiffen, denn wer die Ressourcen des Wracks kontrolliert, kann das Rennen zur neuen Erde gewinnen. Aber niemand ahnt, was es mit dem toten Schiff wirklich auf sich hat … (Verlagstext)
Im Mittelpunkt des Romans stehen die drei Raumschiffe Tereschkowa, Zheng He und Ventra Chitru. Sie fliehen von der Erde, die unbewohnbar wurde. Auf der Suche nach einer Welt. Durch den Hinweis auf ein Namensglossar, dass sich am Ende des Buches befindet, konnte man immer mal wieder nachschlagen, um wen es sich handelt, wenn man das Buch mal aus der Hand legen sollte. Mal ehrlich, wer macht so etwas bei einem Buch von Stephan und Tom? So ein Buch schnell mal durchgelesen. Das klappt vor allem, weil der Schreibstil gewohnt flüssig und zügig zu lesen ist. Vielleicht auch, weil die Schrift angenehm gross ist. Auf der Suche nach einem bewohnbaren Planeten treffen sie auf ein Raumschiffwrack das schnell auf den Namen Behemoth getauft wird. Beheomth gibt es als unterschiedliche Schreibweise im hebräischen, arabischen und anderen Sprachen ähnlich geschrieben. Damit wird ein Landlebendes Ungeheuer bezeichnet, im Gegensatz zum Wasserungeheuer Leviathan. Es beginnt ein Wettkampf zwischen den Fraktionen um das Schiffswrack und die darin enthaltenen Ressourcen auszubeuten. Wer als erster da ist, kann sich die besten Resourcen sichern. Als Behemoth durch die Handlungsträger betreten wird, wurde es spannend. Wie das Innere von Behemoth beschrieben wird, hatte schon ein dezentes Horrorfilmgefühl, was mich an den Film Alien mit Signorey Weaver erinnerte. Das Innere des fremden Raumschiffsüberbleibsel konnte ich mir sehr gut vorstellen. Als unsichtbarer Begleiter der Hauptpersonen lernt man nicht nur das Wrack im All, sondern auch die Handlungsträger kennen. Die Beschreibungen sind detailliert und bildhaft. Von der reinen Beschreibung bis hin zur Psychologie. Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können und die sich immer wieder zusammenraufen müssen. Die zahlreichen Handlungsträger und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Hinzu kommt eine logische Geschichte, der ich auf Anhieb keine Fehler nachweisen konnte. Sehr gut. Ebenso die Erzählperspektive, die öfters wechselt. Auf diese Weise bekommt man sehr viel aus verschiedenen Sichtweisen vorgestellt. Die Handlung ist spannend und faszinierend aufgebaut und hatte einige überraschende Wendungen.
Am Ende des Buches kann ich sagen: "Ich bin dabei gewesen".
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355