Battlefront - Twilight Kompanie
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die handelnden Figuren und gerade auch die Nebenfiguren sind nicht sonderlich interessant und wenig intensiv ausgearbeitet. Manchmal hätte ich doch mehr über die Personen erfahren¸ auch wenn sie wenig später bereits als Leichen das Buch verlassen. Möglicherweise soll aber auch Namirs Interessenlosigkeit an den anderen Kriegern damit besser dokumentiert werden¸ denn ein Krieg stumpft ab¸ sorgt dafür¸ dass man nur noch sich und nicht mehr das Team im Mittelpunkt sieht. Was dem Autoren Alexander Freed bei der Beschreibung der einzelnen Charaktere fehlt¸ macht er mit einer logischen Handlung wieder gut. Jeder Aktion folgt eine angemessene Reaktion. Das Imperium ist hier real und bedrohlich. Kurz nach der Zerstörung des Todesterns griff die Rebellenflotte das Mid-System in der Randzone mit einer grossen Flotte an. Der Einsatz gegen das Imperium erfolgt mit den üblichen Waffen. Blaster sind die Hauptwaffe und ihre Laserstrahlen töten effizient (allerdings verstehe ich nicht¸ warum die Laserstrahlen auf dem Umschlag plötzlich enden. Darth Vader ist auch eine Person¸ die kurz aber gewichtig auftritt¸ bevor er wieder seiner Jagd nach Skywalker nachgeht. Das Imperium hat sich vom ersten Schock des Rebellenangriffs erholt und schlägt zurück. Diese Reaktion ist heftig und für die Rebellenorganisation mehr als nur gefährlich. Die Rebellenführung bemerkt¸ dass man sich mit der eigenen Operation übernommen hat. Hier beginnt das Abenteuer mit Sergeant Hazram Namir. Er ist voll im Rückzugskampf. Die Welten die gerade befreit wurden¸ muss man wieder ungeschützt zurück- und dem Imperium überlassen. Damit machen sich die Rebellen keine Freunde¸ im Gegenteil¸ man ist der Meinung¸ ohne ihnen würde es der Bev&oumml;lkerung besser gehen. Entsprechend düster und zynisch ist die Stimmung zwischen den Soldaten.
Berufssoldat Hazram Namirs und sein Leben stehen im Mittelpunkt des Romans. Ihm ist es egal¸ für wen er kämpft¸ die Ideale der Filmfiguren gehen ihm am Arsch vorbei. Dankbarerweise folgen aber auch Abschnitte in denen seine Kameraden oder der Gegner in den Vordergrund rücken. Im Gegensatz zu anderen Romanen finden die Filmhelden meist nur eine Erwähnung und spielen nicht selbst mit. Battlefront Twilight-Kompanie zeigt¸ wie das Leben der Rebellensoldaten abläuft. Es ist kein perfekter Roman¸ doch er überzeugt. Zwar ist der Beginn des Roman etwas zäh¸ kommt aber langsam in Fahrt. So gesehen ist der Roman aber auch eher ein Military-SF¸ weniger eine Space-Opera. Wer einen typischen Star Wars Roman erwartet¸ muss sich etwas umorientieren¸ wer einen Roman zum Computerspiel erwartet ist genauso enttäuscht. In beiden Fällen aber sicherlich begeistert¸ wenn er ihn bis zum Ende gelesen hat.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355