Bartimäus 3: Die Pforte des Magiers
Jonathan Stroud führt seine Saga um den uralten Dämon Bartimäus zu einem glorreichen Ende.
Den Auftakt machte "Das Amulett von Samarkland"¸ das den Leser an der Seite des Juniorzauberers Nathanael> in die nur auf den ersten Blick vertraute Welt eines von Zauberern regierten Britischen Empires einführt.
In der Fortsetzung "Das Auge des Golem" erfährt der Leser dann mehr von der anderen Seite der Medaille: die Zauberer als machthungrige und skrupellose Regenten¸ die Ihre Magie allein der Beschwörung und Versklavung von Dämonen erhalten und Ihren eigenen Wohlstand auf der Unterdrückung der magisch unbegabten Bevölkerung aufbauen.
Eine Erkenntnis¸ die im dritten Teil klar wird¸ ist¸ dass sich die Geschichte stets wiederholt.
Im Britischen Empire bröckelt es an allen Ecken: die zu groß gewordenen Grenzen können dem Angriff von Außen nicht mehr lange standhalten und im Inneren brodelt der Widerstand der unterdrückten britischen Bevölkerung und auch die Umtriebe machtgieriger Zauberer bleiben nicht ohne Wirkung.
Doch auch positive Ereignisse wiederholen sich: die normalen Menschen erhalten Kräfte¸ um sich gegen die Unterdrücker zur Wehr zu setzen und nach tausenden von Jahren wird erneut der Beweis erbracht¸ dass eine echte Freundschaft zwischen Zauberern und Dämonen möglich ist.
Der Leser wandelt in Die Pforte des Magiers an der Seite alter Bekannter: dem herangewachsenen Zauberer und Musterpolitiker Nathanael alias John Mandrake¸ der ehrgeizigen Aufständlerin Kitty Jones und natürlich Bartimäus¸ dem Dämon¸ der nur allzu gerne aus seinem jahrtausende alten Erfahrungsschatz berichtet - am liebsten in Form von humorvollen Fußnoten. So unterschiedlich die Ansichten und Ziele der Kontrahenten auch sein mögen: im Laufe des letzten Teils werden sie durch die Handlung zu Freunden zusammengeschweißt und bis zum großen Showdown hat jeder dem anderen mehr als einmal sein Leben anvertraut und zu verdanken.
Ich gestehe¸ dass ich nicht bereit bin¸ im Rahmen dieser Rezension mehr Informationen rauszurücken¸ weil ich den Roman einfach für zu gelungen halte¸ als das man das Ende und die dadurch erzeugte Spannung vorweg nehmen sollte. Während der erste Teil von Bartimäus noch sehr humorvoll war und im Zweiten zumindest noch Hoffnung auf der Seite der Aufständler vorherrschte¸ ist der dritte Band fast vollkommen von Erschöpfung¸ Untergang und Zerfall geprägt. Allzu oft rutschen die Hauptfiguren dem Tod gerade noch von der Schippe¸ als dass sich eine vergnügte Stimmung einstellen könnte. Es ist allein das wohlige Gefühl von echter Freundschaft¸ das ein paar lichte Momente in den Roman zaubert und die hohe Spannung¸ die den Leser in der Handlung gefesselt hält.
Fazit:
Ich möchte die Bartimäus-Triologie jedem Fantasy-Fan wärmstens ans Herz legen. Die erfrischende Handlung wird durch den Autoren Jonathan Stroud und seine beiden Übersetzer Katharina Orgaß und Gerald Jung hervorragend in Szene gesetzt. Für mich ein Roman den ich bei jeder Gelegenheit an Freunde und Bekannte weiterempfehle und bei dem ich mir vorstellen kann¸ dass ich ihn in einigen Jahren gerne ein zweites Mal lesen werde.
Eine Rezension von: Dogio http://www.drosi.de