Ballade - Der Tanz der Feen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Gleichzeitig zieht Gehörnte König der Toten¸ Cernunnos¸ mit seiner Armee rastloser Seelen durchs Land und zieht seinen todbringenden Kreis um die Thornking-Ash School of Music zu. Damit geraten nicht nur James und Nuala¸ sondern vor allem Deirdre¸ von den Feen Kleeauge genannt¸ in tödliche Gefahr. Sie stehen der Feenkönigin Eleanor und ihren Plänen im Weg. Aber es gibt auch noch weitere Personen an der Musikschule¸ die nicht das sind¸ was sie vorgeben. Paul und sein Englischlehrer Patrick Sullivan verbergen ihre kleinen Geheimnisse geschickt vor allen anderen.
Insgesamt Legende und Ballade zwei Romane¸ die aufeinander aufbauen¸ jedoch einmal Deirdre¸ einmal James in den Vordergrund drängen. Es ist die gleiche Zeit¸ nur aus der Sicht unterschiedlicher Personen. Den Bezug von Ballade zu Legende ergibt sich aus den SMS¸ die Deirdre an James geschrieben¸ aber nie abgesendet hat. Ballade gefiel mir sogar etwas besser als der Vorgänger¸ weil James einen vielschichtigerer und interessanterer Charakter als Deirdre darstellt. Er ist ein zwanghafter Neurotiker¸ der sich ständig die Hände und Arme vollkritzelt.
Es gibt in beiden Büchern zwei Dinge¸ die die Hauptrolle spielen. Es ist die Welt der Feen und die Welt der Musik. Maggie Stiefvaters Bücher bieten ein traditionelles und altmodisches Bild von der Welt der Leanan Sidhe. Sie geht mehr auf die Musik ein¸ die für die keltisch-irischen Feen ein wichtiger Punkt darstellen und die Sidhe sind nicht diie liebenswürdigen Wesen. Auch sie haben Ecken und Kanten¸ sind in die eigenen Intrigen mit ihren gesetzten Zielen verwickelt. Maggie Stiefvater ist eine grossartige Erzählerin. Ihre handelnden Figuren sind lebensnah beschrieben. Gleichzeitig schafft sie eine fesselnde Atmosphäre¸ die den Anschein erweckt¸ Feen können tatsächlich unter uns leben.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht James und Nuala. Der Wechsel zwischen den beiden Hauptpersonen kann man aber recht gut folgen. Den Kapiteln ist immer ein Name zugeteilt. Daher wird unmissverständlich klar¸ wer berichtet. Durch die Wahl der Ich-Erzählung aus der Sicht beider Hauptpersonen¸ kann man sich in sie sehr gut hineinversetzen. Beide Bücher ergeben eine sehr schöne Einheit und finden in Ballade einen würdigen Abschluss.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355