Aufstieg einer Heldin
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ein humoriger Fantasy-Roman von Mark Staats Verlagstext
Aufstieg einer Heldin ist¸ wie der Verlagstext bereits andeutet¸ eine humorige Fantasy-Erzählung. Der Roman spielt mit Anspielungen auf viele Märchen (etwa Rapunzel¸ die im Turm endlos wartend¸ sich schliesslich selbst befreit¸ Legenden und die wahre Wirklichkeit mit Hinweisen auf PC-Spiele¸ Fernsehserien und Verdummungssendungen wie DSDS.
Rafahello Feeheroo bricht zur Rettung einer jungen Frau auf. Nun diese bevorstehende Heldentat ist sicherlich nicht neu¸ denn dies geschieht in fast allen Fantasy-Romanen. Wenn da nicht der Grund und die seltsame Art und Weise wäre. Rafahello Feeheroo findet in einer fast zwanzig Jahre alten Zeitschrift eine Anzeige¸ die zur Rettung aufruft. Ausgerechnet auf dem Klo findet er die Zeitung. Aber auf dem Weg zur festgesetzten Capuzine tritt Murphys Gesetz in Kraft und es geht alles schief¸ was schief gehen kann.
Capuzine hingegen wird kreativ¸ denn wie heisst es so schön? Not macht erfinderisch. Auf Grund eines wirklich genialen Ausbruchplanes mit der Aussicht auf Erfolg und damit verbundener Freiheit¸ gelingt ihr die Entlassung aus dem Gefängnis. Unterwegs muss sie diverse Abenteuer erleben¸ wie etwa in dem Grab mit der eingebauten Achterbahn. Der Weg führt sie in die Stadt der Elfen¸ wo sich Held und Heldin treffen. Aber was wäre eine Heldengeschichte¸ wenn der Held keinen Gegner hätte. Dieser findet sich etwa in Elb El'Tarak¸ Bösewicht mit finsteren Plänen.
Ich habe jetzt nicht viel über die Geschichte erzählt¸ sondern erging mich hauptsächlich in Andeutungen. Das ist dem Umstand geschuldet¸ dass die Geschichte durchaus Humor und Situationskomik¸ Slapstickeinlagen und reinen Blödsinn enthält. Etwa wenn Capucine im Grab (Seite 104 die Hand vor Augen nicht sehen kann¸ weil es so dunkel ist¸ und auf Seite 105 ihre Nagelfeile findet¸ die neben ihr auf dem Boden liegt¸ obwohl 1 sie auf einem Haufen Grabbeigaben gelandet ist und 2 noch niemand Licht gemacht hat. Die Handlung leidet etwas darunter und hat doch mehr Schwächen¸ als man auf dem ersten Blick zugestehen will. Einige offene Handlungsfäden bleiben¸ vielleicht für einen zweiten Teil? Mark Staats als Autor ist jedenfalls gar nicht so schlecht. Für besagten zweiten Teil würde ich ihm etwas mehr Zeit zugestehen und ein wenig an den Witzen arbeiten. Noch ein paar Figuren dazu¸ die eventuell ein paar Macken haben und schon haben wir einen zzweiten guten Band. Hier jedenfalls hat man einen witzigen¸ flüssig zu lesenden Roman in den Händen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355