Artemis Fowl 6: Das Zeitparadox
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Was hat das nun mit der vorliegenden Erzählung um geläuterten Meisterdieb Artemis Fowl zu tun? Erst einmal gar nichts. Artemis Fowl ist ein junger Mann von inzwischen stattlichen achtzehn Jahren¸ sieht nach seinem Abenteuer im Zeitstrom immer noch wie ein 14jähriger aus. Ein finanziell unabhängiger gutaussehender menschlicher Held¸ dessen Beruf Sohn¸ und dessen Berufung Abenteuer erleben sind. Er residiert mit seiner Mutter Angeline auf dem englischen Landsitz Fowl Manor und sorgt sich zur Zeit um sie. Angeline Fowl steckte sich mit einer unbekannten und äusserst geheimnisvollen Krankheit an¸ die mit den Abenteuern von Artimis und seinen unterirdischen Bekannten zusammenhängen muss. Leider hilft gegen die tödliche und ausgestorben geltende Erkrankung von Mrs. Fowl kein Medikament. In der Gegenwart der Erde scheint kein Kraut gewachsen zu sein¸ um der geplagten Mutter Linderung oder gar Heilung zu verschaffen. Artemis erfährt¸ dass ein Mittel bestehen könnte¸ wenn die Lemurenart¸ nicht bereits ausgestorben wäre. Die Gehirnflüssigkeit der Lemuren wäre ein Bestandteil des Heilmittels¸ mit dem seine Mutter erfolgreich behandelt werden könnte. Also muss Artemis in die Vergangenheit reisen um einen dieser Lemuren zu fangen und mit in seine Gegenwart zu bringen. In der Vergangenheit verkaufte er jedoch die letzte der Lemuren an die Extinktionisten genannten Menschen¸ die alle nutzlosen Tiere ausrotten wollten. Nun muss er die letzte Lemurenart vor sich selbst schützen.
Also steht eine Zeitreise an. Er muss mit Holly in die Vergangenheit reisen und macht dies mit einem bösen Trick. Artemis überzeugt Holly sie wäre Schuld an der Krankheit seiner Mutter Angeline¸ obwohl er es besser weiss. Die Lüge wiegt besonders schwer¸ weil Holly unter dem Tod ihrer eigenen Mutter leidet. Ihr Verhältnis wird dadurch schwer belastet.
Eoin Colfer schreibt wieder einmal begnadet gut. Ein paar Übertreibungen müssen auch mal sein. Sein Roman ist gut zu lesen¸ aber man muss höllisch aufpassen¸ um den Handlungsfaden nicht zu verlieren. Mit all den eingesetzten Zeitparadoxa bin ich überrascht¸ dass er selbst noch den Überblick behalten hat. Die Rückkehr von Artemis in die Vergangenheit ist spannend zu lesen. Vor allem¸ da er erkennt¸ was für ein¸ pardon¸ arrogantes¸ skrupelloses Arschloch er früher war. In seiner Begleitung findet sich die Polizeielfe und Captain der Zentralen Untergrund-Polizei Holly Short. Gemeinsam treffen sie auf den Zwerg Mulch Diggums und seine Gegnerin Opal Koboi und den längst verstorbenen Julius Root.
Das neue Abenteuer des Artemis Fowl von Eoin Colfer ist ein rasanter Trip durch die Zeit und gleichzeitig ein lesenswertes BBuch¸ dass sich vor allem durch den Einfallsreichtum des Autors auszeichnet. Ich bin begeistert über den Ideenreichtum Eoin Colfers ¸ der mit jedem Band zunimmt.
Wer will¸ kann auch gern versuchen die Hieroglyphen übersetzen¸ die auf jeder Seite zu finden sind.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355