Aprilgewitter
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Doch der Roman beginnt damit¸ dass Fridolin von seiner Frau verlangt¸ den Modesalon zu verkaufen¸ weil er seinem Ansehen schädigt. Daraus erwächst ein heftiger Streit. Wie der Roman¸ der Spannung wegen mit Streit beginnt¸ endet er natürlich wieder mit einem Heile-Welt-Ende.
Mit Aprilgewitter setzt Iny Lorentz ihren Roman Dezembersturm fort und führt die Heldin Lore Huppach ins Berlin Ende des 19. Jahrhunderts. In der Reichshauptstadt will das Paar Lore und Fridolin ihr Glück finden. Das Glück scheint den beiden Hold zu sein. Das Paar hat so seine Probleme. Lore kämpft mit Gerüchten und falschen Behauptungen und mit der Frage¸ ist Florian treu?
Aprilgewitter gefiel mir besser als sein Vorgänger Dezembersturm. Aber auch besser als ihr „Vampirroman“ Die schwarze Königin als Mara Volkers. Dezembersturm war ein durchschnittlicher Roman¸ ohne Höhen und Tiefen¸ leicht zu lesen und völlig geradlinig. Leider glänzt der vorliegende Roman mit mangelnder Tiefe der Charaktere und überaus vorhersehbare und zum Teil kitschige Handlung. Lore ist zwar nach wie vor stark und mutig¸ also ein abgerundeter Charakter. Doch das ist auch alles was mir gefällt. Der Roman gibt einen Einblick hinter die Fassaden der Berliner Gesellschaft. Die geschichtlichen Hintergründe sind gut nachgeforscht¸ trotzdem gibt es Fehler. Über diese kann man hinwegsehen. Wenn sich das Autorenpaar Klocke / Wohlrath sich auf die Fahnen schreibt sehr genau zu recherchieren¸ sei dies jedoch angemerkt. Letztlich wäre es um den Roman jedoch besser gestellt¸ wenn er um 300 Seiten kürzer gewesen¸ dafür aber spannender gewesen wäre.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355